Massive Überspannung an einem PV-Speicher
Im Keller eines Einfamilienhaues gab der Speicher einer PV-Anlage beunruhigende Geräusche von sich. Die Anlage war erst kurz zuvor installiert worden.
Als die Eigentümerin das erste Mal nach der Anlage sah, war der Speicher leicht erwärmt, und ein Geruch nach Klebstoff lag in der Luft. Für den Fall, dass die Lage schlimmer werden würde, legte die Frau eine Löschdeckte bereit. Dann rief sie ihren Mann an, der sich von seinem Arbeitsplatz auf den Weg nach Hause machte.
Das Zischen aus dem Keller wurde lauter. Es kamen erste Flammen aus dem Speicher, als der Mann zu Hause eintraf. Er bemühte sich, die Leitungsanschlüsse zu lösen und den Brand zu löschen, doch das gelang erst der Feuerwehr, die den Lithium-Speicher ins Freie brachten. Ein Bergungsunternehmen hob die beiden Speichermodule in einen feuerfesten Behälter.
Einige der 18650er Lithium-Ionen-Akkuzellen waren thermisch durchgegangen. Wie es dazu kommen konnte, stellte ein IFS-Gutachter bei der Untersuchung der Anlage fest:
Der Elektriker hatten den 24-V-Energiespeicher an die Hochspannungsanschlüsse eines Wechselrichters angeschlossen. Zwar war der Speicher mit einem Battery Management System (BMS) ausgestattet, das die Module bei zu hoher Spannung jeweils für 30 Sekunden abschaltete. Doch nach dieser Unterbrechung wurde die erhebliche Überspannung wieder auf die Akkuzellen geschaltet.
Der Installationsfehler führte also dazu, dass die Zellen durch Überspannung geschädigt wurden. Eine Zelle ging schließlich thermisch durch, und es kam zur Kettenreaktion, wodurch der Speicher explosionsartig in Brand geriet. (is)