Ein Toter und mehrere Verletzte nach Feuer im Mehrfamilienhaus
Es ist früher Morgen, als ein Mieter im vierten Stock ungewöhnliche Geräusche hört. Weil sie von draußen kommen, öffnet er ein Fenster. Eine dicke Rauchwolke schlägt dem Mann entgegen. Er schließt das Fenster, ruft die Feuerwehr und muss dann feststellen, dass dichter Brandrauch eine Flucht durch das Treppenhaus bereits unmöglich macht. Mehrere Bewohner wurden an diesem Morgen von der Feuerwehr über eine Drehleiter aus dem Mehrfamilienhaus gerettet. Einige verletzten sich schwer, als sie aus großer Höhe aus Fenstern sprangen, um sich in Sicherheit zu bringen. Einen Mieter fand die Feuerwehr mit Herz-Kreislaufstillstand in seiner Wohnung im zweiten Stockwerk. Der Mann wurde 45 Minuten reanimiert, starb aber später im Krankenhaus an den Folgen einer Rauchvergiftung.
Gebrannt hatte es in einer Wohnung im Erdgeschoss. Der IFS-Gutachter, der die Schadenstelle später untersuchte, konnte den Ausbruchsort an einem Sofa lokalisieren. Eine elektrotechnische Zündquelle gab es dort Punkt nicht – zumal die Stromversorgung der Wohnung zum Brandzeitpunkt wegen ausstehender Zahlungen abgestellt war. Der Mieter und seine Freundin hatten es sich darum am Abend zuvor bei Kerzenschein gemütlich gemacht und sich betrunken, wie sie selbst der Polizei sagten. Ob eine brennende Kerze oder eine glimmende Zigarette das Feuer ausgelöst hatte, ließ sich nicht mehr nachvollziehen. In jedem Fall war es eine solche Unachtsamkeit.
Weder in der Brandwohnung noch im Treppenhaus gab es Rauchmelder. Als das Paar in der Erdgeschosswohnung aufwachte, hatten sich die Flammen bereits bedrohlich stark ausgebreitet. Mit einer Mischung aus Kerzen, Zigaretten und Alkohol hatten der Mieter im Erdgeschoss und seine Freundin ihr Leben und das der anderen Bewohner in Gefahr gebracht. Hinzu kam ein Versäumnis des Hauseigentümers. Er hätte nach der Landesbauordnung Rauchwarnmelder installieren müssen.