Wasserschaden mit elektrotechnischer Ursache
Als eine Frau morgens in ihr Badezimmer kam, war der Raum vollkommen vernebelt. Aus einem der Kunststoffrohre unter dem Trinkwassererwärmer trat heißes Wasser aus. Das etwa fünf Jahre alte Gerät wurde zur Untersuchung ins IFS geschickt. Offensichtlich war das Wasser am Schadentag so weit erhitzt worden, dass die Warmwasserleitungen aus Kunststoff der Temperatur nicht mehr standhalten konnten.
Zunächst prüfte der Gutachter den Sicherheitstemperaturbegrenzer (STB). Auf dem Gehäuse des Bauteils war eine Auslösetemperatur von 95 °C mit einer Toleranz von 3 °C eingeprägt. Doch als der STB in einem Wasserkocher erhitzt wurde, löste er auch bei 100 °C noch nicht aus. Auf der Steuerungsplatine gab es ebenfalls Hinweise darauf, dass ein technischer Defekt am Wassererhitzer diesen Schaden verursacht hatte:
Die Abbildung rechts zeigt ein Foto und ein Röntgenbild der Platine. Auf dem Foto sind drei kleine Relais gekennzeichnet, und auf der Röntgenaufnahme kann man deren Kontakte deutlich erkennen. Sie sind bei dem linken und dem mittleren Relais verklebt. Über diese Relais werden die Heizwendeln des Wassererhitzers geschaltet. In diesem Zustand war ein Abschalten jedoch nicht mehr möglich. Weil auch der STB nicht funktionierte, wurde das Wasser weiter und weiter erhitzt, bis die angeschlossenen Kunststoffrohre versagten.