Brandursache ins Haus getragen
Am frühen Nachmittag wurde das Dämm-Material für die Renovierung eines Einfamilienhauses geliefert. Der Fahrer reichte Ballen für Ballen des Jute-Dämmstoffs vom LKW, während die Hauseigentümer sie entgegennahmen und in den Wohnräumen stapelten – nicht ahnend, dass dieser Tag mit einem Feuerwehreinsatz enden würde. Als die gesamte Lieferung abgeladen und im Haus gelagert war, arbeitete der Eigentümer noch ein paar Stunden dort, bevor er schließlich das Gebäude verließ und die Eingangstür hinter sich abschloss. Eine halbe Stunde später bemerkten Nachbarn Brandrauch und alarmierten die Feuerwehr.
Einige Räume brannten vollständig aus, und auch die Dachkonstruktion wurde stark beschädigt. Das Dämm-Material, das im Wohnzimmer aufgestapelt war, war in Brand geraten. Bereits beim Abladen der Ballen hatten die Hausbesitzer und der Fahrer Schwefelgeruch, wie von einem entzündeten Streichholz wahrgenommen, konnten ihn aber nicht einordnen und auch keine Quelle entdecken.
Ein IFS-Gutachter untersuchte später die Schadenstelle und nahm Proben des Jutedämmstoffs, der erst am Vortag des Brandes aus Jutefasern und einigen anderen Komponenten hergestellt worden war. Im IFS-Labor in Kiel ließ er sie von einem Kollegen untersuchen. Die Ergebnisse der Brandversuche und die Recherchen zum Herstellungsprozess des Materials ergaben, dass eine Brandinitiierung während der Produktion nicht infrage kam. Als die Ballen ins Haus getragen wurden, muss sich in einem davon aber bereits ein Glimmbrand entwickelt haben. Eine Zigarettenkippe kam als mögliche Zündquelle in Betracht, denn der Fahrer hatte während des Abladens mehrere Zigaretten geraucht. In jedem Fall hatten die unglückseligen Eigentümer das Feuer am Schadentag unwissentlich selbst ins Haus getragen.