Von Shishakohle und Spraydosen
Ein Explosionsgeräusch wies das junge Paar aus der Dachgeschosswohnung unsanft darauf hin, dass im Badezimmer etwas fürchterlich schief gegangen sein musste. Der Raum war stark verraucht, wie man vom Flur aus durch die eingestürzte Wand sehen konnte.
Das Feuer breitete sich vom Badezimmer auf das Dach aus. Während die anderen Räume von den Flammen verschont blieben, hatte die Druckwelle der Explosion mehrere Wände der Dachgeschosswohnung eingedrückt und leicht verschoben.
Bei der späteren Ursachenermittlung führte das Spurenbild zu einer Stelle im Badezimmer, an der es keine elektrotechnischen Installationen oder Geräte gab. Dennoch war das Feuer genau dort entstanden. Im Hygieneeimer im Bad befanden sich diverse Knäule aus durchlöcherter Aluminiumfolie, wie sie beim Rauchen einer Wasserpfeife für die Shishakohle benutzt wird. Darin eingewickelt war die entsprechende Asche.
In der Wohnung gab es außer einer Wasserpfeife und einem Kohleanzünder eine Menge Kohlewürfel, Duftstoffe und Öle.
Am Schadentag war im Badezimmer durch heiße Asche oder noch glühende Kohlereste ein Feuer entstanden. Noch bevor die Bewohner den Brandausbruch bemerkten, hatten die Flammen mehrere Spraydosen zum Bersten gebracht. Das darin enthaltene Treibmittel zündete durch und verursachte die Druckwelle, bei der die Badezimmerwand einstürzte.
Wie man es auch dreht, es bleibt dabei: Rauchen gefährdet die Gesundheit – und manchmal auch die eigenen vier Wände. (is)