Eine Schraube locker und durchgedreht
Damit CNC-Fräsmaschinen möglichst präzise arbeiten, lässt man einige Modelle warmlaufen, bevor das eigentliche Werkstück eingespannt wird. In dieser Vorbereitungsphase bearbeitet die Maschine ein imaginäres Testwerkstück. Dabei lief sie im hier beschriebenen Fall nicht nur warm, sondern heiß, und zwar so heiß, dass die Feuerwehr wenig später an der Werkshalle eintraf.
Der Brand, der in der Arbeitskabine der CNC-Fräse ausbrach, verursachte einen erheblichen Schaden an der Maschine selbst und breitete sich über die Abluftanlage auf das Hallendach aus. Ein IFS-Gutachter sollte herausfinden, was am Schadentag geschehen war.
Bei der Untersuchung war das Fräswerkzeug noch ins Futter eingespannt, allerdings war es abgebrochen. Wie auf dem Bild unter zu sehen, befand es sich an einem der Spannblöcke, als die Maschine bei der Brandentdeckung per Not-Aus abgeschaltet wurde.
Zur Erläuterung: Ein Werkstück wird mit mehreren Spannblöcken auf der Arbeitsplatte befestigt. Dafür werden die Blöcke los- und wieder festgeschraubt. Wie auf dem Foto zu erkennen ist, wurde der Spannblock, an dem es zum Brandausbruch kam, nicht festgeschraubt. Dadurch konnte er sich verdrehen und gelangte in den Arbeitsbereich des Fräswerkzeugs, das zu diesem Zeitpunkt gerade warmlief.
Das Werkzeug brach ab, und das noch eingespannte, stumpfe Teilstück fräste sich in den Spannblock. Dabei entstand so große Hitze, dass die Atmosphäre aus Kühlschmierstoff und Luft in Brand geriet. Eine lockere Schraube hat manchmal unerfreuliche Folgen. (is)