Unsere häufigsten Brandverursacher

Die aktuelle Brandursachenstatistik des IFS zeigt: Kühlgeräte sind die neue Nummer eins. In unserem Ranking der häufigsten elektrotechnischen Brandverursacher im Haushalt verweisen sie erstmals den Wäschetrockner auf Platz zwei. Für Dr. Hans-Hermann Drews ist das keine Überraschung. „Wir erfassen die Ergebnisse unserer technischen Ursachenermittlungen seit über zwanzig Jahren. In den Daten können wir Entwicklungen deutlich erkennen“, so der Geschäftsführer des IFS. Wäschetrockner waren über viele Jahre die Geräte, die am meisten Brände verursachten. Dann führten technische Verbesserungen mit der Zeit zu mehr Produktsicherheit. „Die Kurve fällt kontinuierlich; man sieht, wie sich die verbesserten Geräte verbreiten und weniger Schäden entstehen“, erklärt Drews.

Dem IFS kommt dabei nicht nur eine beobachtende Rolle zu. Die Gutachter des Institutes unterstützen Gremien, die das technische Regelwerk erarbeiten und aktualisieren. Bei Produktschäden steht das Institut außerdem häufig in Kontakt mit den Herstellern.

Das Potential für die Schadenverhütung ist keinesfalls immer technisch. Elektrizität ist mit rund einem Drittel kontinuierlich die häufigste Brandursache in Gebäuden. Die sogenannte „weiße Ware“ steht bei der weiteren Analyse immer auf den oberen Plätzen. Das liegt zum einen daran, dass diese Geräte in jedem Haushalt stehen, und zum anderen an den hohen Belastungen, denen sie im Betrieb ausgesetzt sind. Allen voran trifft das auf Kühlgeräte zu. Sie befinden sich über viele Jahre im Dauerbetrieb. In unseren Statistiken belegen sie immer einen der vorderen Plätze unter den brandverursachenden Elektrogeräten. Sie sind demnach nicht die neue Nummer eins, weil sich ihre Bilanz verschlechtert, sondern weil das Brandrisiko durch Wäschetrockner gesunken ist.

„Kühlgeräte können brennen – ‚brandgefährlich‘ sind sie aber nicht“, resümiert Drews. Allerdings kann man die Wahrscheinlichkeit für einen Kühlschrankbrand beeinflussen: Um die elektrotechnischen Komponenten nicht über Gebühr zu strapazieren, sollte Eisbildung vermieden und das Gerät regelmäßig abgetaut werden. Außerdem muss genügend Platz für die Hinterlüftung da sein, und schließlich sollte auch ein Kühlgerät irgendwann ausgetauscht werden. In einem kürzlich untersuchten Fall ging der Brand von einem Kühlschrank aus, der nach dem Küchendienst ein zweites Leben als Bierkühler auf dem Balkon bewältigen musste.

Vor allem bei unserer Nummer drei, der Mehrfachsteckdose, ist Handhabung der Schlüssel zur Schadenverhütung. Eingequetschte oder unter Zug stehende Anschlussleitungen führen früher oder später zum Kurzschluss. Oft sind es einfache Änderungen, die zu mehr Sicherheit führen. (is)