Sicherheitsgedanke mit Tücken
Beim Anschluss von Gasflaschen kommt es immer wieder zu folgenschweren Fehlern…
Kulinarischer Genuss, Freizeitspaß, Philosophie – wir lieben das Grillen. Der Holzkohlegrill hat hierzulande nach wie vor die Nase vorn, doch auch der Gasgrill gewinnt immer mehr Freunde. Allerdings kommt es beim Anschluss der Gasflasche immer wieder zu Unfällen, wie dieser Fall zeigt:
Ein Ehepaar hatte den neu gekauften Grill gerade zum zweiten Mal in Betrieb, als die Frau durch die Terrassentür Flammen unter dem Grill, direkt an der Gasflasche sah. Der Brand griff auf den Dachüberstand und die gedämmte Fassade des Einfamilienhauses über, bevor die Feuerwehr ihn löschen konnte.
Bei der Brandursachenermittlung stellte unser Gutachter fest, dass der Druckminderer nicht weit genug auf den Ventilanschluss der Flasche geschraubt wurde. Dieser Fehler passiert manchmal, wenn das Gewinde fester gezogen werden soll und dann aus Versehen gelockert wird. Der Grund: Wir sind im Alltag ständig mit Rechtsgewinden konfrontiert; intuitiv schließen wir ein Ventil mit einer Rechtsdrehung.
Flaschen mit brennbaren Gasen wie Propan und Butan sind jedoch nach der DIN EN 1117 mit Linksgewinden versehen. Das ist an sich eine sinnvolle Maßnahme zur Schadenprävention, denn damit wird verhindert, dass ungeeignete Adapter und Schläuche zum Anschluss verwendet werden können.
Um nicht Opfer der eigenen Gewohnheit zu werden, aber auch um sicherzustellen, dass alle Komponenten fehlerfrei sind, sollte die Verbindung nach dem Anschluss immer mit einem Lecksuchspray geprüft werden. Schlägt es Bläschen, ist die Verbindung nicht korrekt hergestellt oder möglicherweise eine Dichtung nicht in Ordnung. Auch das passiert manchmal, wenn das Gewinde übereifrig mit einem Werkzeug festgezogen wird. Ein Gasgrill wird gewöhnlich mit einer 5- oder 11-kg-Gasflasche betrieben. Beim Anschluss genügt es, die Verbindung handfest anzuziehen. (is)