Teelichter haben ein überraschend hohes Schadenpotential
Sie sind so praktisch und sehen so harmlos aus. Doch Teelichter haben es in sich. Die Unterseite der Alubecher kann bei unsachgemäßem Gebrauch bis zu 300 °C heiß werden, wie Versuche im IFS gezeigt haben.
Das genügt, um auf einer nicht feuerfesten Unterlage einen Glimmbrand zu verursachen oder – wenn es sich um Kunststoff handelt – hineinzuschmelzen.
Dieses Schadenbild hat das IFS schon an manchem Fernsehgerät gesehen. Auch einen WC-Spülkasten ereilte dieses Schicksal. Das heiße Aluschälchen sinkt langsam in die Oberfläche ein, und die dabei entstehenden Kunststofffäden geraten in Brand. An der Schadenstelle bleibt der verräterische Aluminiumbecher zurück, eingebacken in eine Kunststoffschmelze. Für die IFS-Gutachter ist das besonders in der Weihnachtszeit ein vertrauter Anblick.
Auf der Verpackung von Teelichtern findet man in der Regel diverse Sicherheitshinweise. Zum Beispiel den, dass die Lichter in ausreichendem Abstand zueinander aufgestellt werden müssen. Stehen sie zu dicht zusammen, so können sie sich gegenseitig erwärmen. Die Temperatur kann bis zum Flammpunkt ansteigen. Dann wird so viel Paraffin an der Oberfläche verdampft, dass es auch ohne Docht brennt. Die entstehende Stichflamme ist überraschend hoch.
Den Flammpunkt erreicht man auch mit mehreren Dochten – und als Docht kann zum Beispiel ein Streichholz fungieren, das in den Alubecher gelegt wird. Mehrere Flammen erhitzen nun das Paraffin, und schließlich brennt es flächig.
Die Sicherheitshinweise sind also wichtig. Ein erster sollte schon beim Kauf beachtet werden: Das RAL-Gütezeichen auf der Verpackung steht für bestimmte Abmessungen der Teelichter und Dochte. Ist das Teelicht größer oder der Docht dicker, so ist auch die Temperatur und damit das Brandrisiko höher.
Wer die Risiken kennt und ernst nimmt, ist auf der sicheren Seite. Lassen Sie offenes Feuer vor allem nicht allein. (is)