Flammen im Luftvorhang
Eine Luftschleieranlage trennt die Luft in Innenräumen von kalter oder heißer Außenluft. Vor allem aus den Eingangsbereichen von Kaufhäusern kennt man die kräftigen Luftwalzen, die die Shoppingatmosphäre drinnen vor unbequemen Bedingungen draußen schützen. Ein angenehmer Nebeneffekt im Sommer: Auch Mücken und andere Flugtierchen können den Luftvorhang nicht überwinden. Im hier beschriebenen Fall hatte der Betreiber eines Eiscafés eine solche Anlage gekauft und von einem Fachmann installieren lassen. Sie war erst drei Stunden in Betrieb, als er Funken aus den Luftschlitzen schlagen sah. Unmittelbar danach brannte die Anlage.
Der Mann eilte zum Sicherungskasten, doch die entsprechende Sicherung hatte bereits ausgelöst. Mit einem Pulverlöscher konnte er den Brand an der Luftschleieranlage selbst löschen. All das geschah, während das Eiscafé geöffnet war. Ein IFS-Gutachter sollte später die Schadenursache ermitteln. Das Spurenbild zeigte unmissverständlich, dass der Brand an der Anlage selbst entstanden war. Eine Laboruntersuchung sollte klären, wie es dazu kommen konnte. Eine Randbemerkung: Die direkten Brandschäden blieben durch das schnelle Handeln des Eiscafébetreibers auf die Anlage und ihren Montageort begrenzt. Doch alle waagerechten und auch einige senkrechte Oberflächen im Gastraum des Eiscafés waren mit Löschpulver bedeckt.
Das Pulver wirkt stark korrosiv und gelangt in die kleinsten Ecken und Fugen. Oft entsteht dadurch ein erheblicher Folgeschaden. Pulverlöscher sind relativ kostengünstig. Im Hinblick auf die Begrenzung von Folgeschäden kann es sich jedoch lohnen, in andere Löschertypen zu investieren. Zurück zu unserem Schaden: Im Elektrolabor öffnete der Gutachter das Gehäuse der Luftschleieranlage und fand einen Brandschwerpunkt im Bereich des mittleren der drei verbauten Motoren beziehungsweise am dazugehörigen Kondensator. Ein Bauteildefekt hatte das Feuer verursacht.