Schäden an Armaturen von Blanco

Einige Monate nach dem Einbau einer neuer Küche kam es zum Wasserschaden in dem Wohnhaus. Die Ursache war schnell gefunden: Der drehbare Auslauf der Küchenarmatur war abgebrochen.

Das defekte Bauteil wurde zur Ermittlung der Schadenursache an das IFS geschickt und war den Gutachtern dort nicht unbekannt: Das IFS hat bereits eine Reihe von ähnlichen Schadenfällen untersucht, bei denen es zu Brüchen an Küchenarmaturen der Serie „Blanco Antas HD“ gekommen ist. Die Laboruntersuchungen zeigen, dass mehrere Faktoren zu Spannungsrisskorrosion im Armaturengrundkörper führen:

Die Armatur ist zwischen dem drehbaren Auslauf und dem Gehäuse für die Kartusche gebrochen.
Die Armatur ist zwischen dem drehbaren Auslauf und dem Gehäuse für die Kartusche gebrochen.

Der Messingwerkstoff weist eine erhöhte Härte auf, außerdem ist das Bauteil im Bruchbereich sehr dünnwandig. Darüber hinaus gibt es bei den untersuchten Armaturen Werkzeugspuren an einem Kartuschenhaltering, die auf einen unüblich hohen Kraftaufwand bei der Endmontage im Werk des Herstellers hinweisen.

Die genannten Faktoren können zu erhöhten Zugspannungen im Armaturengrundkörper führen. Bei einem Messingbauteil, das mit Leitungswasser in Kontakt steht, sind damit alle Voraussetzungen für Spannungsrisskorrosion erfüllt. Die elektronenmikroskopische Untersuchung der Bruchflächen zeigt bei allen geschädigten Bauteilen das charakteristische Bild dieser speziellen Korrosionsart.

Alle betroffenen Armaturen, die das IFS untersucht hat, wurden laut Kennzeichnung im ersten und zweiten Quartal 2022 gefertigt. Bei fast allen handelt es sich um das eingangs erwähnte Modell Blanco Antas HD. (is)

Die 7000-fach vergrößerte Bruchfläche (links) zeigt Strukturen von Spannungsrisskorrosion. Rechts sind Werkzeugspuren zu erkennen, die bei der Endmontage entstanden sind.
Die 7000-fach vergrößerte Bruchfläche (links) zeigt Strukturen von Spannungsrisskorrosion. Rechts sind Werkzeugspuren zu erkennen, die bei der Endmontage entstanden sind.