Eine brenzlige Hygieneoffensive

Skabies, auch Krätze genannt, ist eine äußerst unangenehme Angelegenheit. Dass sie zum Besuch eines Brandursachenermittlers führt, ist ein eher ungewöhlicher Verlauf…

Die ganze Haut juckt durch die Einwirkung der Krätzmilben und man hat das Gefühl, dass auch die gesamte Kleidung kontaminiert ist. Regelmäßige Körperpflege beugt zwar vor und bringt bei einem Befall vielleicht etwas Linderung, wenn die kleinen Tierchen aber erstmal von einem Besitz ergriffen haben, wird es schwierig, der Lage Herr zu werden. Nicht zuletzt, weil die Gefahr besteht, dass die Kleidung noch immer befallen ist und für Nachschub an der gereinigten Haut sorgt.

Im Internet liest man, dass die kleinen Krabbler Temperaturen oberhalb von 50 °C schlecht vertragen. Die meisten würden jetzt sicherlich eine Vollwäsche bei 60 °C in Betracht ziehen, vielleicht aber auch verbunden mit der Sorge, dass die gute Kleidung einläuft oder anderweitig leidet.

Ein junger Mieter mit genau dieser Problematik dachte daraufhin etwas nach und kam schließlich auf die Idee, seine Klamotten mit einer ohnehin vorhandenen Wärmequelle zu behandeln. Am einfachsten erschien das durch Aufhäufen zahlreicher Textilien auf einem Heizlüfter und die anschließende Inbetriebnahme des Gerätes. Die Bedienhinweise zum Heizlüfter wurden dabei nicht berücksichtigt.

Bei Heizlüftern muss unbedingt der Mindestabstand zu brennbaren Materialien beachtet werden.
Bei Heizlüftern muss unbedingt der Mindestabstand zu brennbaren Materialien beachtet werden.

Da er das Ganze im Wohnungsflur durchführte und verantwortungsbewusst in der Wohnung blieb, musste er bald feststellen, dass er die Wohnung aufgrund der rasch einsetzenden Rauchentwicklung auch nicht mehr verlassen konnte. Durch die alarmierte Feuerwehr konnte der mittlerweile entstandene Flammenbrand glücklicherweise schnell gelöscht werden. Der leidgeprüfte Mann wurde bei der Gelegenheit gleich mittels Leiter aus seiner misslichen Lage befreit.

Die Milben dürften den Brand kaum überlebt haben, ein Großteil des Hausrates allerdings auch nicht. Gut, wenn dann zumindest eine Hausratversicherung besteht, die die größten Schäden abfedern kann. Im vorliegenden Fall sollte zusätzlich noch eine Haftpflichtversicherung vorhanden sein. Insbesondere Mieter werden von der Gebäudeversicherung bei grob fahrlässigem Verhalten – und das darf hier getrost vermutet werden – schließlich gerne in die Pflicht genommen.

Brände durch elektrische Heizgeräte zählen zu den Klassikern im IFS. Der brandauslösende Wärmestau kann hierbei teilweise schon durch das Nichteinhalten von Sicherheitsabständen auftreten. Nutzer derartiger Geräte sind daher in jedem Fall gut beraten, die Sicherheitshinweise sorgfältig durchzulesen und zu beachten. (Tw)