An der Wand hinter dem Ölofen zeichnet sich ein Brandtrichter ab, wie wir hier markiert haben.

Ölzuleitung selbst „optimiert“

Schon manche selbst konstruierte, technische Lösung endete mit einem Feuerwehreinsatz. So war es auch in diesem Fall: Im Esszimmer eines Einfamilienhauses begann es zu brennen. Dabei sahen die Bewohner, wie aus der Tanköffnung des Ölofens, der in einer Raumecke aufgestellt war, Öl austrat. Das IFS untersuchte später gemeinsam mit der Polizei die Brandstelle. Ein Brandtrichter an der Wand hinter dem Ölofen deutete unmissverständlich auf das Gerät, das im Mittelpunkt dieses Schadens stand.

An der Wand hinter dem Ölofen zeichnet sich ein Brandtrichter ab, wie wir hier markiert haben.
An der Wand hinter dem Ölofen zeichnet sich ein Brandtrichter ab, wie wir hier markiert haben.

Im Haus gab es eine zentrale Ölversorgung, die aus einem Heizöltank im Keller gespeist wurde und sowohl zu dem Ofen im Esszimmer als auch zu einem weiteren im Dachgeschoss führte. Auf dem Bild rechts (WIRD SPÄTER RECHTS SEIN) ist der Ofen aus dem Esszimmer zu sehen. Das Gerät hat einen eigenen Tank, dessen Öffnung auf dem Foto markiert ist. Unter dem Tank ist die Ölregeleinheit angeordnet. Wird der Ofen über die zentrale Ölversorgung mit Brennstoff gespeist, dann wird die Ölregeleinheit automatisch vom Tank getrennt und über einen Druckminderer und ein Schnellschlussventil mit der zentralen Versorgung verbunden. So ist es in Bedienungsanleitungen vergleichbarer Öfen dokumentiert. Der Hersteller des hier betroffenen Gerätes konnte nicht ermittelt werden.

Bei der Brandentdeckung trat aus der Öffnung des geräteeigenen Tanks (Pfeil) Öl aus.
Bei der Brandentdeckung trat aus der Öffnung des geräteeigenen Tanks (Pfeil) Öl aus.

Den Anschluss des Ölofens hatte der Hausbesitzer selbst vorgenommen und sich eine eigene technische Lösung überlegt: Er hatte den Vorratstank des Ofens nicht von der Ölregeleinheit abgetrennt. Mit einem T-Stück vor der Ölregeleinheit konnte er den Ölfluss aus der zentralen Versorgung so regulieren, dass damit sowohl die Ölregeleinheit als auch der Vorratstank des Gerätes befüllt wurden. War das Ventil am Tank geöffnet, dann floss Öl sowohl in die Ölregeleinheit als auch in den Vorratstank. Da es keine Sicherheitseinrichtung gab, die bei vollem Tank die Ölzufuhr in diese Richtung stoppte, musste das Ventil manuell zugedreht werden, sobald der Vorratstank voll war. Als das Feuer ausbrach, war der Ölofen in Betrieb. Doch die Bewohner hatten es versäumt, das Absperrventil rechtzeitig zu schließen. Der Vorratstank lief über, und Öl entzündete sich an den heißen Oberflächen des Ofens. Der Hausbesitzer hätte sich für den Anschluss des Ofens lieber an einen Fachmann wenden und sich vor allem an die vorgesehene Ausführung der Ölversorgung halten sollen.

Im Brandschutt findet der Gutachter eine flexible Ölleitung, an deren Ende ein T-Stück montiert ist.
Im Brandschutt findet der Gutachter eine flexible Ölleitung, an deren Ende ein T-Stück montiert ist.