
Installationsset aus dem Internetauktionshaus
Wasserschaden im Badezimmer: Am Zulauf des WC-Spülkastens gab es eine Leckage. Noch kein Jahr war es her, dass der Wohnungseigentümer ein WC-Vorwandinstallationsset über das Internet gekauft hatte. Sein Sohn hatte es installiert. Nun war am Anschlussschlauch ein Stutzen abgebrochen, und den Versicherer interessierte, ob ein Produkt- oder ein Montagefehler der Grund dafür war. Der Schlauch nebst abgebrochenem Messingstutzen wurde für eine Laboruntersuchung ins IFS geschickt.

Die Bruchfläche verrät in der Regel eine Menge über den Schadenverlauf. An dem Messingstutzen war es durch Spannungsrisskorrosion zu einem Anriss gekommen. Dieser weitete sich über einen längeren Zeitraum aus, und schließlich brach der Stutzen ab. Ursache der Spannungsrisskorrosion war vor allem die sehr geringe Wandstärke. Im Bruchbereich maß die Messingwand zum Teil nur 0,28 mm. Bei einem Bauteil mit einem Innendurchmesser von 8 mm ist das sehr wenig und führt bereits bei normalen Montage- und Betriebsbedingungen zwangsläufig zu überhöhten Zugspannungen im Werkstoff. Die elektronenmikroskopische Untersuchung zeigte zudem Hohlräume im Messing.

Der Werkstoff selbst war also von schlechter Qualität, und auch die Abmessungen des Stutzens entsprachen nicht den Regeln der Technik. An dem flexiblen Anschlussschlauch gab es keine Produkt- oder Herstellerkennzeichnung. Auch bei geprüften Markenprodukten kommt es zu Schäden. Doch nach Erfahrung des IFS sind Bauteile, die ein anerkanntes Prüfsiegel tragen zum Beispiel das des DVGW , weit weniger häufig von Produktmängeln betroffen.
