An dieser Dachgaube kam es zum Brandausbruch.

Halogenstrahler am Haus

Von ungewöhnlichen Geräuschen mitten in der Nacht geweckt, schaute eine Frau aus dem Fenster und sah, dass der Wald neben ihrem Haus hell von Flammen erleuchtet war. Mit ihrem Mobiltelefon ging sie raus in den Garten. An einer Dachgaube loderte ein Feuer, wie sie nun erkennen konnte. Während sie die Polizei anrief, rückte bereits die von einem Passanten alarmierte Feuerwehr an. Am Haus entstand ein erheblicher Schaden, denn die Flammen konnten sich von der Dachgaube auf das Dachgeschoss und über die Holztreppe bis ins Erdgeschoss ausbreiten.

An dieser Dachgaube kam es zum Brandausbruch.
An dieser Dachgaube kam es zum Brandausbruch.

Zur Abschreckung von Einbrechern waren an dem Gebäude mehrere Halogenstrahler montiert, die über Bewegungsmelder eingeschaltet wurden. Auch an der Dachgaube hatten sich rechts und links Strahler befunden. Dem Spurenbild nach war das Feuer im Bereich des rechten Strahlers entstanden, wie ein IFS-Gutachter feststellte. Im Gegensatz zum linken hing der rechte Strahler zum Zeitpunkt der Untersuchung noch an seinem ursprünglichen Platz. Doch sein Haltebügel war derart verformt, dass der Strahler nach unten, auf das Dach, gerichtet war.

Der Haltewinkel ist derart verformt, dass der Strahler nach unten gerichtet ist.
Der Haltewinkel ist derart verformt, dass der Strahler nach unten gerichtet ist.

In den Nächten vor dem Feuer hatten die Bewegungsmelder ständig die Strahler eingeschaltet, berichtete die Hausbesitzerin dem Gutachter. Kühe auf einer angrenzenden Weide hätten dies ausgelöst, vermutete sie. Durch das Licht gestört, versuchte sie am Vorabend des Schadens, das Leuchtmittel aus dem rechten Strahler an der Dachgaube zu entfernen, was ihr allerdings nicht gelang. Es handelte sich um ein 500-Watt-Leuchtmittel. Ein solches erzeugt nicht nur helles Licht, sondern auch sehr viel Wärme. Die Brandspuren ließen keinen Zweifel, dass durch diese Wärmestrahlung brennbare Teile der Dachgaube entzündet wurden – sei es, weil sich die Befestigung gelöst und die Strahlungsrichtung geändert hatte oder weil der Strahler möglicherweise mit etwas Brennbarem abgedeckt worden war. Eine so leistungsstarke Beleuchtung, die über einen Bewegungsmelder aktiviert wird, bringt zwangsläufig ein Brandrisiko mit sich. Halogenstrahler haben keinen hohen Wirkungsgrad und werden daher im Betrieb relativ schnell sehr heiß. Auf dem Typenschild des Strahlers aus diesem Fall wurde in Strahlungsrichtung ein Mindestabstand von einem Meter zu brennbaren Materialien gefordert.

Blick von innen auf den Brandausbruchsbereich.
Blick von innen auf den Brandausbruchsbereich.