Freundschaftsdienst endet mit Totalschaden
In seiner privaten Garage hatte sich ein Kfz-Meister eine gut ausgestattete Werkstatt eingerichtet, in der er gewöhnlich an seinen Oldtimer-Fahrzeugen bastelte. Ausgerechnet, als er dort das Auto eines Freundes reparierte, kam es zu einem Feuer. Am Unterboden des Fahrzeugs hatte er mehrere Bleche angeschweißt. Zuvor hatte er die Sitze und den Teppich ausgebaut. Doch am nächsten Tag – die Sitze hatte er bereits wieder eingebaut – entdeckte er ein weiteres Loch im Bodenblech und entschloss sich spontan, auch dieses mit einem kleinen Blech zu reparieren. Diesmal ließ er die Sitze eingebaut. Er befand sich in der Grube unter dem Auto, als er einen Nachbarn rufen hörte: Es brannte im Bereich des Beifahrersitzes. Flammen schlugen bereits aus dem Wagen.
Der Mann konnte sich unverletzt ins Freie retten. Das Fahrzeug brannte allerdings vollständig aus, und in der Garage hinterließen die Flammen ein Bild der Verwüstung. Zudem griff das Feuer im Brandverlauf auf den Carport und das Wohnhaus über. Brandschutt bedeckte den gesamten Fußboden der Garage, und die Wände waren größtenteils freigebrannt, als ein IFS-Gutachter die Brandstelle später untersuchte. Wegen der starken Zerstörungen konnte er die Stelle des Brandausbruchs nicht mehr genau lokalisieren. Doch ein Brandausbruch in der Garage stand außer Frage, und dort fand der Gutachter keine Hinweise auf eine andere Brandursache als die zum Schadenzeitpunkt durchgeführten Schweißarbeiten.
Solche Heißarbeiten sind mit einem erheblichen Brandrisiko verbunden. Darum gibt es, unter anderem in der DGUV Regel 100-500, eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, die beachtet werden müssen. Der Kfz-Meister war sich der Feuergefahr bewusst. Doch als er am Schadentag spontan noch eine kleine Reparatur durchführen wollte, verzichtete er darauf, den Beifahrersitz wieder auszubauen. Auch eine Brandwache war nicht anwesend, wie es in den gängigen Vorschriften gefordert wird. Hätte eine zweite Person die Arbeiten beobachtet, so hätte sie das Feuer in der Entstehungsphase entdecken und eindämmen können. Für einen solchen Fall hatte der Mann zwei Eimer mit Wasser bereitgestellt, wie er dem Gutachter erzählte. Er hatte großes Glück, dass ein Nachbar zufällig das Feuer am Beifahrersitz entdeckte und ihn warnen konnte. So kam er mit leichten Brandverletzungen und einem gehörigen Schrecken davon. Für eigene Löschmaßnahmen war es zu diesem Zeitpunkt jedoch schon zu spät.