Fahrzeugelektrik regelmäßig inspizieren

In der Stunde vor Mitternacht erreichte die Feuerwehr einen landwirtschaftlichen Hof. Eine Scheune stand bereits im Vollbrand.

Die Einsatzkräfte konnten sie nicht mehr retten. Doch es gelang, das Übergreifen der Flammen auf die anderen Gebäude des Betriebes zu verhindern.

Im Eingangsbereich der Scheune hatte ein Teleskoplader gestanden, mit dem der Landwirt noch einige Stunden zuvor Silage gefahren hatte. Die Feuerwehr hatte das Fahrzeug im Zuge der Löscharbeiten etwas vom Gebäude weggeschleppt.

Der IFS-Gutachter, der hier die Brandursache ermittelte, fand daran aussagekräftige Spuren. Die Anschlussleitung des Motoranlassers steht gewöhnlich dauerhaft unter Spannung. Sie war bei dem Teleskoplader durch einen Lichtbogen durchtrennt worden. An einer Hydraulikleitung des Lenksystems, die sich direkt daneben befand, gab es ebenfalls deutliche Kurzschlussspuren.

Im Betrieb muss die Isolation der Anschlussleitung des Motoranlassers beschädigt worden sein. Solche Fehlerstellen führen zwangsläufig irgendwann zum Kurzschluss. Bei einem Lichtbogenkurzschluss entstehen extrem hohe Temperaturen, und Material in der Umgebung kann in Brand geraten.

Bei Landmaschinen ist durch Ablagerungen von Staub und Pflanzenteilen gewöhnlich brennbares Material immer in der Nähe, und im Brandfall sorgt eine hohe Brandlast in der Umgebung oft für eine rasend schnelle Ausbreitung der Flammen.

Umso wichtiger ist es, den Zustand der Fahrzeugelektrik bei landwirtschaftlichen Maschinen regelmäßig zu überprüfen. Insbesondere die Beschädigung von Leitungsisolationen kann bei Inspektionen oft rechtzeitig erkannt werden.

Das Brandspurenbild am Fahrzeug und in der Umgebung belegte in diesem Fall eine Brandausbruch durch den beschriebenen technischen Defekt an der Bordelektrik des Teleskopladers. Das Fahrzeug war zu diesem Zeitpunkt zehn Jahre alt und längere Zeit nicht mehr gewartet worden. (is)