Durchlauferhitzer im Trockengang
Ein großer Leitungswasserschaden erwartete einen Versicherungsnehmer, als er nach Hause kam. Er hatte das Haus am Morgen, knapp acht Stunden zuvor, verlassen. Nun musste er feststellen, dass Wasser aus einem Durchlauferhitzer im Dachgeschoss strömte. Durch die Leckage an dem Gerät kam es zu umfangreichen Durchfeuchtungen in dem Einfamilienhaus und damit zu einem erheblichen Sachschaden. Das IFS sollte durch eine Laboruntersuchung des Durchlauferhitzers die Schadenursache ermitteln.
Er habe das Gerät rund zweieinhalb Jahre zuvor in einem Baumarkt gekauft und von einem Fachmann installieren lassen, gab der Versicherungsnehmer an. An der Außenseite des Gehäuses waren keine Beschädigungen zu erkennen. Auch die Komponenten im Inneren waren auf den ersten Blick unauffällig doch unter dem Heizblock ragte die Heizwendel hervor. Der Gutachter baute den Block aus und stellte fest, dass dessen Gehäuse an der Unterseite aufgeplatzt war. Er öffnete den Block und fand Schmelzspuren am Kunststoffgehäuse sowie zwei getrennte Heizwendeln, deren Enden zu Perlen geschmolzen waren.
Ein solches Schadenbild entsteht, wenn die Heizelemente nicht durch vorbeifließendes Wasser gekühlt werden. Lufteinschlüsse sind der Grund für diesen sogenannten Trockenlauf. Dabei überhitzen die Heizdrähte, und der Druck im Heizblock steigt. Aus diesem Grund war das Gehäuse des Heizblocks aufgeplatzt. In der Betriebsanleitung hatte der Hersteller ausdrücklich auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Durchlauferhitzer vor der ersten Inbetriebnahme und nach jeder Entleerung zu entlüften. In dem Dokument stand auch, dass die versäumte Entlüftung zu Schäden führen könne. Offensichtlich musste vor dem Schaden, z. B. durch Tätigkeiten an der Installation, Luft in das Gerät gelangt sein. Die Hinweise des Herstellers zur Entlüftung wurden aber nicht beachtet.