Mikroskopische Leckagen
Wegen einer Leckage unter der Küchenspüle wurde im Haus eines Versicherungsnehmers das Parkett durchfeuchtet. Das Wasser war an einem Durchlauferhitzer ausgetreten, den ein Bekannter ein gutes Jahr zuvor für ihn installiert hatte. Eine Laboruntersuchung des Gerätes im IFS sollte klären, wie es zu dem Schaden kommen konnte. Außen waren an dem Wassererhitzer keine Beschädigungen zu erkennen. Nach dem Entfernen des Gehäusedeckels sah der Gutachter deutliche weiße Ablagerungen von Wasserinhaltsstoffen an den Trennfugen des dreiteiligen Heizblocks aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Er baute die Komponente aus.
Bei einer Druckprüfung trat sofort Wasser aus dem Heizblock. Um dessen Dichtungen zu prüfen, schraubte der Gutachter das Gehäuse auf. Alle Dichtungen saßen vollständig in den dafür vorgesehenen Nuten und wiesen keine Quetschungen auf. Ein näherer Blick war nötig… . Unter dem Mikroskop wurden Fehlerstellen im Silikon der Dichtungen sichtbar. Es gab kleine Kanäle, durch die Wasser dringen konnte. Ablagerungen von Wasserinhaltsstoffen an diesen Fehlerstellen belegten, dass dies der Grund für die Leckage war.
Die Fehler im Silikon konnten nur beim Herstellungsprozess entstanden sein. Die Dichtungen wurden bei der Herstellung des Durchlauferhitzers zwischen die Komponenten des Heizblocks eingefügt und waren anschließend nicht mehr zugänglich. Ein Montagefehler war ohne jeden Zweifel ausgeschlossen. Bei den Gussfehlern im Werkstoff der Dichtungen handelte es sich um einen Produktmangel.