
Der Küchenboden war mit Heizöl bedeckt
Nach dem Umzug eines älteren Herren in ein Seniorenheim stand seine Etagenwohnung im Winter zunächst leer. Um einen Frostschaden an den Leitungen des Gebäudes zu verhindern, betrieb sein Sohn den Ölofen in der Küche weiter. Eines Tages fiel dem Mieter aus der darüber liegenden Wohnung auf, dass die zentrale Ölversorgung des Hauses ohne Unterbrechung lief. Im Hausflur nahm er einen starken Ölgeruch wahr. Von dem Mieter herbeigerufen, traf der Sohn an der Wohnung des Vaters ein. Erst einen Tag zuvor war er dort gewesen; dabei hatte er nichts Ungewöhnliches bemerkt.

Nun waren die Räume stark verraucht, und in der Auffangwanne unter dem Ölofen loderten kleine, gelbe Flammen. Dieses Feuer konnte er einfach auspusten. Doch dann sah er, dass bereits der ganze Fußboden der Küche mit Öl benetzt war. Sofort schaltete der Mann die Ölpumpe aus und rief die Feuerwehr. Durch Glück, den aufmerksamen Nachbarn und das schnelle Reagieren des Sohnes blieb es bei einem Brandschaden am Ofen selbst und Rußverunreinigungen in der Küche. Dennoch sollte ein IFS-Gutachter klären, wie es dazu hatte kommen können.

Bei der Untersuchung des Gerätes im IFS fand er einen Defekt am Ölreglerventil: In dessen Dichtung klaffte ein großflächiges Loch. Das Ventil wird über einen Schwimmer betätigt. So wird die Ölzufuhr dem Füllstand im Ölregler entsprechend reguliert. Wegen der defekten Dichtung wurde die Ölzufuhr nicht mehr gestoppt. Heizöl lief permanent nach und schließlich aus. An den heißen Oberflächen des Brenners konnte es sich entzünden. Der Schaden war in diesem Fall schlicht durch Materialalterung entstanden. Dokumente über den Kauf des Ofens gab es nicht. Dem Typenschild nach musste es ein älteres Modell sein, denn darauf war eine vierstellige Postleitzahl zu lesen.
