Das Meerwasseraquarium fasst 8000 Liter.

8000 Liter Meerwasser im Foyer

Im Allgemeinen wirkt ein Aquarium im Raum beruhigend. Kommt man am Morgen ins Büro, und der riesige Wasserbehälter im Eingangsbereich des Geschäftsgebäudes ist wider Erwarten leer, dann löst das eher gegenteilige Gefühle aus. Im hier beschriebenen Fall war ein Metallring an dem runden Meerwasseraquarium gerissen, und 8000 Liter Salzwasser waren in der Nacht ausgelaufen. Für eine große Koralle und die Fische, deren Lebensraum der Behälter war, eine Katastrophe. Folgenreich war der Schaden aber auch für den Gebäudeinhaber und den Betrieb, dessen Räume von dem Feuchteschaden betroffen waren.

Das Meerwasseraquarium fasst 8000 Liter.
Das Meerwasseraquarium fasst 8000 Liter.

Das Wasser hatte sich im Foyer, in den angrenzenden Fluren und in den daran angrenzenden Räumen verteilt. Der Fußbodenaufbau wurde bis zur Bodenplatte durchfeuchtet. Weil hier kein Leitungs-, sondern Salzwasser ausgelaufen war, hatte die Durchfeuchtung ein erhebliches Korrosionsrisiko zur Folge. Davon waren sowohl die Rohrleitungen im Fußboden als auch die Gebäudesubstanz selbst betroffen. Auf dem Bild links sind Salzausblühungen an einer Wand im Foyer zu sehen.

Salzausblühungen an den Wänden
Salzausblühungen an den Wänden

Dort wurde auch die Stahltreppe geschädigt – sie ist im unteren Bereich korrodiert –, und selbst die tragenden Betonsäulen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Bis zur Höhe von einem halben Meter mussten von den Säulen jeweils 3 cm Material wegen einer erhöhten Chloridbelastung abgetragen werden. Außerdem wurde der Bodenaufbau im durchfeuchteten Bereich vollständig zurückgebaut. Eine technische Trocknung reichte nicht, weil dabei das Salz im Bodenaufbau verblieben wäre. Zudem hatte der ausgelaufene Inhalt des Meerwasseraquariums einen muffigen Geruch hinterlassen. Die Sanierung eines solchen Schadens kostet Zeit: Über mehrere Monate konnten die betroffenen Büroräume nicht genutzt werden, und die Mitarbeiter mussten in den übrigen Büros zusammenrücken. Der IFS-Gutachter begleitete in diesem auch für ihn ungewöhnlichen Fall die Sanierungsarbeiten. Durch Laboruntersuchungen von Materialproben konnte er die korrosiv-kritische Salzwasserbelastung in den verschiedenen betroffenen Bauteilen ermitteln und so gemeinsam mit Eigentümer und Sanierungsfachfirma eine Sanierungsstrategie erarbeiten.

Die Stahltreppe ist im Sockelbereich korrodiert und die Betonsäule daneben mit Chloriden belastet.
Die Stahltreppe ist im Sockelbereich korrodiert und die Betonsäule daneben mit Chloriden belastet.