Brandstifter benutzte Lampenöl
Mitten in der Nacht bemerkten Nachbarn Feuer an einem historischen Fachwerkhaus. Kurze Zeit später hörten sie eine Explosion. Beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr brannte der Anbau auf der Rückseite des alten Hauses bereits lichterloh. Als ein IFS-Gutachter später die Schadenstelle besuchte, konnte er die Spuren der Explosion bereits von der Zufahrt aus sehen: Eine Giebelwand war nach außen gedrückt worden und wurde provisorisch mit Holzbalken abgestützt. Ein Teil des Daches war von der Druckwelle hochgedrückt worden, und Tonziegel lagen auf dem Boden.
Die Brandschäden waren im Anbau am stärksten ausgeprägt. Teile des kleinen Holzbauwerks waren vollkommen verbrannt. Ein Brandmittelspürhund schlug an einer Stelle im Anbau an, an der sich die Reste einer Kaffeemaschine befanden. Der Gutachter untersuchte diesen Bereich mit einem Photoionisationsdetektor und bekam ein deutliches Signal. Er nahm eine Probe für die Laboruntersuchung.
Das alte Fachwerkhaus wurde als Restaurant genutzt. Im Anbau war unter anderem die Küche untergebracht. Dort gab es auf den Edelstahlflächen lachenartige Spuren, in deren Randbereichen das Metall Anlauffarben zeigte. Zweifallos war an diesen Stellen eine Flüssigkeit abgebrannt. Im IFS untersuchte ein zweiter Gutachter die Proben aus der Küche und dem Anbau. Die darin enthaltene Zusammensetzung der Kohlenwasserstoffe war typisch für Lampenöle auf Paraffinbasis. Das Feuer war demnach durch eine Brandlegung entstanden. Zu der Explosion kam es, als Rauchgase durchzündeten.