Selbstentzündung im Hobbykeller
Im eigenen Haus gibt es immer etwas zu tun. Der Eigentümer behandelte eine Tür im Obergeschoss mit Leinöl. Weil er diese Arbeit an einem anderen Tag fortsetzen wollte, legte er den Lappen, den er verwendet hatte, im Hobbykeller auf ein Regal. Am nächsten Vormittag bemerkte seine Tochter Brandrauch aus dem Keller, und die Rauchmelder schlugen Alarm. Die Feuerwehr konnte den Brand rasch unter Kontrolle bringen. Am nächsten Tag war ein IFS-Gutachter zur Ermittlung der Brandursache vor Ort.
Die räumlich tiefsten Brandzehrungen fand er an einem Holzregal im Hobbyraum. Überall im Zimmer lagen angebrannte Reste der Deckenpaneele, doch die Gegenstände darunter waren von den Flammen verschont geblieben. Dem Spurenbild nach war das Feuer auf dem obersten Regalbrett entstanden. Dort hatte der Mann den mit Leinöl getränkten Lappen abgelegt, den er zur Behandlung der Tür verwendet hatte.
Leinöl neigt zur Selbstentzündung. Auf einem zerknüllten Lappen verteilt herrschen ideale Bedingungen für einen Brandausbruch. Die entstehende Wärme kann nicht entweichen, und so schaukelt sich der Selbsterwärmungsprozess auf, bis das Material entzündet wird. Mit Leinöl getränkte Textilien müssen darum in einem geschlossenen, feuerbeständigen Behälter oder in reichlich Wasser getränkt gelagert werden. Ein Blick auf das Gebinde des Öls hätte dem Hausbesitzer verraten, dass seinem Heim von dieser scheinbar harmlosen Seite Gefahr droht, denn der Hersteller hatte ausdrücklich auf das Risiko hingewiesen. (is)