Nicht ganz dicht gegen mangelhaft getauscht
Durch eine Erneuerung verbessert sich die Situation leider nicht immer. Das bewies ein Fachbetrieb, der den Auftrag bekam, ein altes und nicht mehr vollständig dicht schließendes Membran-Absperrventil in einer Kaltwasserleitung auszutauschen. Die Firma war auf die Ausführung von wasserführenden Leitungssystemen spezialisiert. Doch das nutzte nichts: Nach nur einem Monat verursachte ihre Lösung einen Wasseraustritt, der mehr als 400 Quadratmeter Gebäudefläche betraf, von denen der größte Teil gerade frisch saniert worden war. Als die beauftragte IFS-Gutachterin die Schadenstelle untersuchte, war die getrennte Verbindung in der Hausanschlussleitung bereits wieder repariert worden. Auf Fotos von der Schadensituation war zu sehen, dass der Flanschanschluss aus der Steckmuffenverbindung gedrückt worden war. An der nun wieder reparierten Leitung fielen Metallprofile auf, von denen auf dem Schadenbild noch nichts zu sehen war.
Die Bilder rechts zeigen das ursprüngliche Absperrventil sowie die darüber und darunter liegenden Leitungsabschnitte. Unten links sind zum Vergleich Bilder von den an das neue Ventil grenzenden Leitungsabschnitten zu sehen. Dabei fallen Unterschiede auf: Die alte Leitung war gedämmt, und sie war, wie die Gutachterin erfuhr, komplett in Metall ausgeführt. Über dem Ventil verläuft die Leitung in Richtung Decke und dann in einem 90°-Bogen durch einen Wanddurchbruch. Bei der alten Ausführung gab es an der Durchführung wegen der Dämmung kein Spiel, so dass die Leitung hierdurch zusätzlich fixiert war.
Die neue Leitung hingegen ist zum Teil als Verbundrohr ausgeführt und nicht gedämmt. An der Durchführung hat sie darum Spiel was insbesondere in senkrechter Richtung problematisch ist. Während die alte Installation mehrere Jahrzehnte überdauert hatte, genügte bei der neuen Ausführung ein Monat, bis der Flanschanschluss durch den Betriebsdruck aus der Steckmuffenverbindung gedrückt wurde. Nach dem Schadeneintritt hatten offenbar auch die ausführenden Spezialisten das Problem erkannt und die Steckmuffenverbindung mit an der Wand verschraubten Metallprofilen gegen das Auseinanderdrücken gesichert. Diese Einsicht kam einen Leitungswasserschaden zu spät.