Nasse Füße im Erdgeschoss
In einem Modegeschäft, im Erdgeschoss eines Geschäftshauses, stand eines Morgens der Fußboden unter Wasser. Der Grund dafür lag drei Stockwerke höher in einer Zahnarztpraxis. Dort war eine Woche zuvor eine Wasserfilteranlage installiert worden, und nun hatte sich eine Steckverbindung gelöst. Das IFS erhielt den betroffenen Leitungsabschnitt für eine Laboruntersuchung. Die gelöste Verbindung die auf den Fotos rechts zu sehen ist lag zwischen einem Durchflussbegrenzer und einem Kunststoffrohr. Auf dem Rohr, das aus dem weißen Kunststoff-Fitting gerutscht ist, befinden sich die O-Ringdichtung, ein weißes Krallenelement und ein grüner Fixierring.
Auf dem großen Bild oben ist zu sehen, dass es am Fitting noch eine zweite Steckverbindung gibt. Wir haben sie mit einem grünen Pfeil markiert. Diese Verbindung war bei der Druckprüfung im Labor vollkommen dicht und löste sich auch bei 12 bar Leitungsdruck nicht. Bei dieser Verbindung hatte der Hersteller einen weißen Fixierring eingesetzt. Weil er auf dem weißen Fitting nicht sehr gut zu erkennen ist, haben wir die Verbindungen zwischen Fitting und Fixierring hier im Längsschnitt zu sehen eingekreist. Die mikroskopische Ansicht zeigt, dass die beiden Komponenten stoffschlüssig verbunden sind; sie wurden verklebt.
Auch auf der anderen Seite wurde der Fixierring, der die ganze Steckverbindung hält, mit dem Fittinggehäuse verklebt. Doch er hatte sich unter den Betriebsbelastungen wieder gelöst. Auf dem kleinen Bild rechts blicken wir in das Gehäuse und sehen dort Klebstoffreste und etwas grünes Material vom Fixierring. Der grüne Fixierring war beim Hersteller mit zu wenig Klebstoff in das Fittinggehäuse eingesetzt worden und zu wenig Klebstoff klebt eben schlecht. Dieser winzige Fehler in der Produktion hatte kostspielige Folgen.