Materialgerecht arbeiten

Bei Trinkwasserinstallationen müssen die Eigenschaften der Werkstoffe und Bauteile berücksichtigt werden.

Drei Wochen nach dem Erstbezug eines neu gebauten Einfamilienhauses kam es zum Wasserschaden: Eine Hahnverlängerung aus Messing innerhalb der Kaltwasserleitung zur Küchenarmatur war gerissen. Es war bereits die dritte Hahnverlängerung des Herstellers, die bei der Untersuchung im IFS ein ähnliches Schadenbild zeigte. Doch einen Produktfehler gab es hier nicht.

Dichtigkeitsprüfung im Labor
Dichtigkeitsprüfung im Labor

Der Fall offenbart vielmehr einen typischen Installationsfehler: Die Ursache für das Versagen der Hahnverlängerung war Spannungsrisskorrosion. Sie hinterlässt charakteristische Bruchstrukturen, die mit dem Elektronenmikroskop zweifelsfrei identifiziert werden können. Messing ist anfällig für diese Korrosionsart, aber zugleich für die Verwendung in Trinkwasserinstallationen zugelassen, weil sie nur auftritt, wenn erhöhte Zugspannungen im Werkstoff vorhanden sind. Diese entstehen häufig durch überhöhte Krafteinwirkung bei der Installation.

In der Hahnverlängerung gibt es einen deutlich sichtbaren Riss.
In der Hahnverlängerung gibt es einen deutlich sichtbaren Riss.

Dieser Fehler kann durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden. Alle Werkstoffe haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Bei der Installation müssen diese Eigenschaften berücksichtigt werden. (is)