
Kondensator explodiert neben dem Babybett
Ein Albtraum für alle Eltern: Rauchmelderalarm aus dem Kinderzimmer. Zum Glück war während des Brandes niemand zu Hause gewesen. Doch das Bild eines verbrannten Babybettes wird man schwer wieder los.

Das Feuer im Kinderzimmer war wegen Sauerstoffmangel schon von selbst erloschen, als die Familie am Nachmittag nach Hause kam. Die gesamte Wohnung war jedoch stark verrußt. Gebrannt hatte es ausschließlich im Babybett und auf einem Sessel, der direkt daneben stand.
In den Mittelpunkt dieser Brandursachenermittlung rückte schnell das Babyphone. Die Sendeeinheit des Gerätes war zum Schadenzeitpunkt an eine Steckdose neben dem Bettchen angeschlossen. An den Polstern des Sessels gab es einen Brandschwerpunkt, in dem eine verbrannte Platine lag. Eine weitere verbrannte Platine lag im Gitterbett.

Mithilfe eines Vergleichsgerätes konnte der Gutachter die Bauteile eindeutig dem Sendeteil des Babyphons zuordnen. Auf der Platine, die auf dem Sessel lag, gab es eine interessante Spur: Ein Elektrolytkondensator war aufgerissen. Dieser technische Defekt kann ähnlich ablaufen wie das thermische Durchgehen einer Lithium-Ionen-Akkuzelle: Die gespeicherte Energie entlädt sich explosionsartig.
In dem Steckernetzteil des Babyphons war es zu einer solchen Verpuffung gekommen. Das Kondensator platze auf; dabei wurden brennende Teile auf den Sessel und in das Kinderbett geschleudert.

An jedem elektrotechnischen Gerät kann ein Defekt auftreten. In diesem Fall war ein erst sieben Monate altes Markengerät betroffen. Ein solches Risiko lässt sich niemals komplett ausschließen. Geräte, die nicht benutzt werden, sollten darum vom Stromnetz getrennt werden. Vor allem aber gilt: Rauchmelder retten Leben! (is)