Kabelsalat mit Steckerallerlei

Mancher Kühlschrank, der in der Küche ausgedient hat, startet im Keller eine zweite Karriere als Getränkekühler. Das alte Kühlgerät aus diesem Fall fand sich dort in Gesellschaft eines Heizgerätes wieder.

Dabei handelte es sich um einen großen Tauchsieder, den der Hauseigentümer nutzte, um Most zu erwärmen. In dem kleinen Lagerraum im Keller des Einfamilienhauses befand sich außerdem ein buntes Sammelsurium von Behältern, Getränkekisten und anderen Gegenständen.

Am Nachmittag des Schadentages wollte der Hausbesitzer den Kühlschrank in Betrieb nehmen und schloss das Gerät an eine Verlängerungssteckdose an. Zumindest dachte er das.

Zwei Stunden später – er war gerade in einem Schuppen im Garten beschäftigt – kam ein Nachbar zu ihm gelaufen, weil aus dem Keller Brandrauch quoll.

Mit zwei Feuerlöschern versuchte der Hauseigentümer, die Flammen unter Kontrolle zu bringen, doch das gelang erst der Feuerwehr.

Als ein IFS-Gutachter später an der Schadenstelle eintraf, hatte die Feuerwehr den Lagerraum geräumt und das Inventar in der Garten geschleppt. Im Brandraum zeichnete sich derweil ein Brandtrichter an der Wand ab, der einen Brandschwerpunkt im Bereich des Kühlschrankes belegte.

Doch die Untersuchung zeigte, dass der Kühlschrank gar nicht angeschlossen war. Der Hauseigentümer hatte aus Versehen den falschen Stecker erwischt und den Tauchsieder angeschlossen, der daneben in einem Regal lag.

Während der Mann auf kalte Getränke wartete, setzte der Tauchsieder seine Umgebung in Brand, und die Flammen griffen auf den Kühlschrank über.

Kühlgeräte haben eine hohe Brandlast und dominieren darum leicht das Brandspurenbild. Die technische Untersuchung zeigt, ob sie tatsächlich die Schuldigen waren oder nur zur falschen Zeit am falschen Ort. (is)