Eine indirekte Brandübertragung
Rußgeschwärzte Wände und ein mit Asche bedeckter Tresen erwarteten den Betreiber eines Restaurants, als er am Morgen seine Betriebsräume aufschloss. Zum Feierabend, nicht einmal zwölf Stunden zuvor, war noch alles in Ordnung gewesen.
Immerhin war das Feuer von selbst erloschen, und es hatte genau an der richtigen Stelle aufgehört zu brennen: Der Brand war im Bereich der Wand hinter dem Tresen entstanden. Dann hatten die heißen Rauchgase, die sich unter der Decke stauten, die auf dem Tresen gestapelten Pizzakartons entzündet. Hätten die Flammen auch die Brotkörbe erwischt, die vor dem Tresen standen, so hätten sie sich über den gesamten Gastraum ausgebreitet.
Doch war es überhaupt zu dem Feuer gekommen? Eine Spurensuche:
Viel Brennbares gab es im Brandbereich glücklicherweise nicht. Direkt vor der Wand befand sich, auf einer Arbeitsplatte aus Stein, ein Holzkohlegrill aus Edelstahl und darüber eine Abluftanlage. Dem Spurenbild nach war beim Betrieb des Grills Holzkohle hinter dessen Edelstahlwanne gefallen. Die glühende Kohle hatte die Stahlwände hinter und an der rechten Seite des Grills erhitzt.
Dieser Verlauf hätte kaum Folgen gehabt. Doch es gab eine Nische rechts des Grills zwischen der Stahlwand und der Wand des Raumes. In dieser Nische wurden Papiertüten für Fladenbrote gelagert. Als das Metall durch die glühende Kohle immer heißer wurde, geriet das Papier in Brand.
Durch das Feuer in der Nische sammelten sich heiße Rauchgase unter der Decke. Und weil die Pizzakartons auf dem Tresen fast bis unter die Decke gestapelt waren, gerieten auch sie durch die Hitze in Brand. (is)