Ein Vierteljahrhundert ohne Wartung
Schadenkette in einer Arztpraxis: An einem undichten 10-Liter-Speicher in einem Behandlungsraum tritt Wasser aus. Der Boiler befindet sich in einem Unterschrank, in dem auch eine Abwasserleitung installiert ist. Entlang dieser gelangt das austretende Wasser durch die Bodendurchführung in die darunter liegende Praxis des Ärztehauses, wo sich der Schaden fortsetzt. Aufgabe des IFS war es, die Ursache für die Undichtigkeit an dem Warmwasserspeicher zu finden. Sie lag an einer Dichtung zwischen dem Innenbehälter und dem darin eingesteckten Flansch mit dem Heizelement und der Anode.
Wie auf dem Bild links zu sehen, sind die Komponenten des Speichers nicht in bestem Zustand: Das Heizelement ist zur Hälfte mit braunen Korrosionsprodukten und zur Hälfte mit Ablagerungen von Wasserinhaltsstoffen sogenanntem Kesselstein bedeckt. Die Anode ist praktisch nicht mehr vorhanden. Wo sie sein sollte, befinden sich nur noch Korrosionsprodukte. Dabei stand auf dem Typenschild des Boilers „Anode alle 2 Jahre warten“.
Das war ganz offensichtlich nicht geschehen, wie der Gutachter nicht nur an deren spärlichen Resten, sondern auch an der Dichtung sehen konnte, die zwischen dem Innenbehälter und dem Flansch mit dem Heizelement und der Anode gesessen hatte. Sie war vollkommen porös und rissig und nicht mehr in der Lage, ihre Funktion zu erfüllen. Eine Dichtigkeitsprüfung im Labor bestätigte dies: 5,6 Liter Wasser pro Stunde traten an dieser Stelle aus. Bei der Wartung hätte die Dichtung entfernt werden müssen, und sicher hätte kein Monteur versucht, sie wieder einzusetzen. Vielmehr sah es so aus, als wäre der Warmwasserspeicher in seinen fast 25 Dienstjahren nie gewartet worden.