Ein umgebauter Ethanolkamin

Wenn ein klassischer Kamin zu aufwendig oder mangels Schornsteinanschluss keine Option ist, kann ein Ethanolkamin eine Alternative sein. Allerdings kommt es in diesem Zusammenhang immer wieder zu Bränden.

Durch ein Zischen wurde ein Mann auf das Feuer in seinem Wohnzimmer aufmerksam. Kurz zuvor hatte er dort Ethanol die Brenntöpfe des Kamins gefüllt, der in eine moderne Kaminumrandung eingebaut war. Nach dem Entzünden der Brennflüssigkeit hatte er den Raum zunächst wieder verlassen. Nun sah er Flammen um das Kaminelement herum lodern. Kurz darauf fiel der Strom aus. Die Flammen breiteten sich weiter aus und mussten von der Feuerwehr gelöscht werden.

Das Wohnzimmer: Der eingezeichnete Brandtrichter läuft auf den ehemaligen Standort des Ethanolkamins zu.
Das Wohnzimmer: Der eingezeichnete Brandtrichter läuft auf den ehemaligen Standort des Ethanolkamins zu.

Ein IFS-Gutachter untersuchte später die Brandstelle. An einem Brandausbruch an und durch den Kamin bestand kein Zweifel. Anhand der Unterlagen zu dem Ethanolkamin war nachvollziehbar, dass dieser nach dem Kauf umgebaut wurde. Fünf runde Brenntöpfe mit einem Fassungsvermögen von je einem Viertelliter wurden durch zwei rechteckige ersetzt, die jeweils einen halben Liter Ethanol fassen konnten.

Um die neuen Töpfe einsetzen zu können, hatte jemand eine neue Bodenplatte mit entsprechenden Aussparungen gefertigt. Im Gegensatz zur Originalplatte waren die Schnittkanten der Aussparungen nicht entgratet und schlossen beim Einsatz der Brenntöpfe nicht mit diesen dicht ab. Mit dem ebenfalls neuen Deckel konnten die Brenntöpfe auch nicht vollständig verschlossen werden.

Der Ethanolkamin mit zwei rechteckigen Brenntöpfen.
Der Ethanolkamin mit zwei rechteckigen Brenntöpfen.

Zudem gab es keine Sicherheitsbehälter, die nach der hier geltenden Norm die Brennstoffbehälter umgeben müssen, um eventuell verschüttetes oder überlaufendes Ethanol aufzufangen.

Die Umbauten an dem Kamin hatten ermöglicht, dass Ethanol in dafür nicht vorgesehene Bereiche gelangte. Am Schadentag hatten sich die Alkoholdämpfe, die sich über diesen fehlgeleiteten Flüssigkeiten gebildet hatten, schließlich an den heißen Oberflächen entzündet.

Die Pfeile deuten auf die noch übrigen Aussparungen für die ursprünglichen Brenntöpfe. Im  Vordergrund liegt die neue Bodenplatte.
Die Pfeile deuten auf die noch übrigen Aussparungen für die ursprünglichen Brenntöpfe. Im Vordergrund liegt die neue Bodenplatte.

Wenn Ethanol in Brand gerät, kann es nicht nur zu Bränden, sondern auch zu schwerer Verletzungen kommen. Die Bedienungsanleitungen sollten beim Betrieb eines Ethanolkamins darum unbedingt genau gelesen und beachtet werden. Veränderungen an einem solchen Produkt sind brandgefährlich, wie dieser Fall zeigt. (is)