Die Trocknungsanlage: Während der Löscharbeiten wurde eine Öffnung in das Gehäuse geschlagen.

Brandursache aus dem Vorjahr

Die Trocknungsanlage in einem Agrarbetrieb lief elf Jahre lang einwandfrei, bis es eines Tages zu einem Brand kam. Am Schadentag war die Anlage bereits seit fast zwölf Stunden in Betrieb gewesen – 40 Tonnen Gerste wurden in diesem Zeitraum getrocknet. Dann drang Rauch aus dem Abzug, und durch ein Schauglas konnte der Betreiber Feuer im Inneren sehen. Der Brand blieb auf einen Teil der Anlage begrenzt. Im Zuge der Löscharbeiten musste die Feuerwehr allerdings ein Loch in das Gehäuse schlagen.

Die Trocknungsanlage: Während der Löscharbeiten wurde eine Öffnung in das Gehäuse geschlagen.
Die Trocknungsanlage: Während der Löscharbeiten wurde eine Öffnung in das Gehäuse geschlagen.

Bei der Anlage handelte es sich um einen Dächertrockner, wie er für die Trocknung von Getreide eingesetzt wird. In der Trocknungskammer befinden sich nach unten offene „Dächer“, über die das Trocknungsgut von oben durch die Kammer rieselt und dabei durch Warmluft gleichmäßig getrocknet wird. Im betroffenen Anlagenteil gab es keine elektrotechnischen Komponenten. Auch der Eintrag eines glühenden Partikels schien sehr unwahrscheinlich. Der IFS-Gutachter fand im Brandbereich verklumptes Trocknungsgut, das zum Teil verbrannt war. Dieses Material bestand in erster Linie aus Raps. Zuletzt habe man im Jahr zuvor Raps in der Anlage getrocknet, sagte der Betreiber.

In der Anlage sind Brandzehrungen und Reste von Trocknungsgut zu sehen.
In der Anlage sind Brandzehrungen und Reste von Trocknungsgut zu sehen.

Der Teil der Trocknungskammer, in dem sich die Produktreste befanden, war schwer zugänglich und nicht einsehbar. Insgesamt machte die Anlage einen gepflegten Eindruck. Auch bei regelmäßiger Wartung konnte sich in der Trocknungskammer Material sammeln, ohne dass es bemerkt wurde oder durch eine normale Reinigung hätte entfernt werden können. Da der Trockner jedoch über elf Jahre problemlos seinen Dienst geleistet hatte, sah der Gutachter darin keinen Produktmangel. Die Rapskörner, die sich in der Trocknungskammer angesammelt hatten, wurden während des Betriebes mit der Zeit aufbereitet, bis es schließlich zu einer Selbstentzündung kam.

Das getrocknete Material besteht vorwiegend aus Rapskörnern.
Das getrocknete Material besteht vorwiegend aus Rapskörnern.