Brände in Industriefilteranlagen
Auf der ersten Abbildung sind die drei Anlagenteile zu sehen. Im unteren Teil, in dem sich die elektrotechnischen Komponenten befinden, gibt es keine direkten Brandspuren; ein technischer Defekt ist damit als Ursache ausgeschlossen.
Dem Spurenbild nach ist das Feuer darüber, im mittleren Teil entstanden. Darin befindet sich der Filtereinsatz der Anlage. Das Filtermaterial selbst ist bis auf wenige Fragmente verbrannt; nur die gelochten Metallzylinder sind noch zu sehen.
Die Partikel, die aus der Raumluft gefiltert werden, fallen in einen Sammeleimer, der in den unteren Anlagenteil einsetzt wird. Um eine mögliche Neigung zur Selbstentzündung feststellen zu können, asservierte das IFS eine Probe für die Laboruntersuchung. Diese konnte unter Wärmestaubedingungen, wie sie in ungünstigen Fällen auch in der Anlage auftreten, nachgewiesen werden.
Im Ergebnis der Untersuchung war festzustellen, dass der Brand auf den Papierfiltern im mittleren Anlagenteil entstanden war. Die durchgeführten Laboruntersuchungen belegten dabei die Möglichkeit einer Selbstentzündung der abgelagerten Stäube. Die Filteroberfläche wird mit Druckluftimpulsen gereinigt, durch die die Partikel in den Sammeleimer fallen. Möglicherweise war dies nicht oft genug geschehen.
Das IFS hat mittlerweile eine weitere Anlage dieses Typs untersucht, bei der es zu einer ähnlichen Schadenentwicklung kam. Laut Herstelleranlagen ist die Anlage zur Absaugung von Schweißstäuben geeignet.
Brände in Industriefilteranlagen treten immer wieder auf, da der Eintrag von Funken und heißen Partikeln nicht ausgeschlossen werden kann, und – wie im hier beschriebenen Fall – zum Teil auch die Gefahr von Selbstentzündungen der abgesaugten Materialien besteht. Umso wichtiger ist bei diesen Anlagen die überlegte Wahl des Aufstellortes, am besten außerhalb der Produktionshallen. Wie generell im Zusammenhang mit feuergefährlichen Arbeiten ist außerdem die Bereitstellung ausreichender Löschmittel unverzichtbar. (is)