Betriebsgelände unter Beschuss

Das neue Jahr war erst eine halbe Stunde alt, als die Feuerwehr zu einem Firmengelände ausrücken musste. Eine Lagerhalle stand in Flammen.

An der Brandstelle eingetroffen forderten die Einsatzkräfte bald Verstärkung an. 260 Helfer mehrerer Feuerwehren und des THW hatten bis weit in den Neujahrtag damit zu tun, den Großbrand unter Kontrolle zu bringen. Bilanz: Eine vollkommen zerstörte und eine weitere beschädigte Lagerhalle; die Schadenhöhe war achtstellig.

Der Brand war auf dem Platz zwischen den beiden Gebäuden entstanden. Dort wurden Folienrollen gelagert. Elektrotechnische Installationen gab es dort nicht. Der beauftragte IFS-Gutachter fand an der Brandstelle jedoch ein verräterisches Stück Holz: Es war der Stab einer Silvesterrakete.

Jenseits des Betriebsgeländes stand eine Sitzbank, von der aus man auf das Gelände sehen konnte. Um die Bank herum lagen Reste von Böllern und anderem Feuerwerk. Anwohner hatten in der Silvesternacht ein paar Jugendliche gesehen, die dort den Jahreswechsel gefeiert hatten.

Offenbar hatten sie Silvesterraketen in Richtung des Geländes geschossen, das nur etwa 70 Meter entfernt lag. Eine der Raketen muss zwischen die Folienrollen gefallen und erst am Boden explodiert sein. Die Funken konnten die Kunststofffolie oder eine der Europaletten, auf der die Rollen lagerten, in Brand setzen.

Reste des Feuerwerks nicht zu früh entsorgen

Pyrotechnik ist übrigens nicht nur sofort, sondern manchmal noch über mehrere Stunden brandgefährlich. Zu früh entsorgt, können Feuerwerkskörper in der Mülltonne einen Brand verursachen. Böller und Raketen bestehen unter anderem aus vielen Lagen Papier. Darin kann sich ein Glimmbrand unter ungünstigen Umständen über viele Stunden halten. Von außen sieht man das nicht unbedingt. In der Mülltonne kann so in den folgenden Stunden ein Flammenbrand entstehen. Insbesondere bei trockenem Wetter sollte man sich darum Zeit lassen, die Reste des Feuerwerks zusammenzusammeln. (is)