Explosion auf einem Campingplatz

Eine Frau musste mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht werden. Kurz zuvor hatte sie noch auf dem Sofa in ihrer Laube auf einem Campingplatz gelegen, nicht ahnend, welche Gefahr sich direkt hinter und unter ihr zusammenbraute.

Sowohl der Herd in der Küche des Holzhauses als auch die Therme im Badezimmer wurden mit Flüssiggas gespeist. Die Versorgungsanschlüsse und die Gasflasche befanden sich in einem kleinen Verschlag an der Außerseite des Gebäudes.

Insgesamt gab es dort an dem Verteilerblock vier Abgänge, die separat mit Ventilen geöffnet und geschlossen werden konnten. Einer war nicht belegt, einer ging jeweils zum Herd und zur Therme, und ein weiterer führte in den Hauptraum der Laube, wo er hinter dem Sofa in einer flexiblen Kupferleitung endete, die nicht verschlossen war. An diesem Anschluss war einmal ein Außenwandofen angeschlossen gewesen. Doch der wurde bereits Jahre zuvor demontiert. Aus dem Anschluss konnte jedoch weiter Gas austreten.

Am Tag zuvor war die Gasflasche gewechselt worden. Vermutlich wurde dabei versehentlich das Ventil für den offen endenden Abgang geöffnet. Am Schadentag war dort Gas ausgetreten, und am Boden hatte sich ein Gas-Luftgemisch gebildet, das schließlich entzündet wurde.

Diesen Schadenhergang konnte ein IFS-Gutachter anhand des Schadenbildes rekonstruieren. Eine Druckwelle hatte an den Außenwänden und der Decke des Häuschens deutliche Spuren hinterlassen. Außerdem gab es am Bodenbelag und unter anderem an der Unterseite des Sofas oberflächliche Brand- und Schmelzspuren. Dieses Bild ist typisch für eine Gasexplosion. Der Abbrand des Gases erfolgt so schnell, dass Einrichtungsgegenstände oftmals nicht in Brand geraten, aber Oberflächen thermisch beschädigt werden.
Für das Entzünden eines solchen Gas-Luftgemisches genügt zum Beispiel der Schaltfunke eines Kühlschrankes oder Lichtschalters. (is)