Schwein gehabt
Auf dem Handy eines Landwirts erschien am Nachmittag die Meldung über einen Lüfterausfall im Schweinestall. Er begab sich sofort zu dem Gebäude und stellte fest, dass ein Fehlerstromschalter ausgelöst hatte.
Auf der Suche nach der Ursache entdeckte er Rauch in dem betroffenen Stallabschnitt und alarmierte die Feuerwehr.
Durch die frühe Brandentdeckung konnten die Einsatzkräfte das Feuer auf einen kleinen Stallabschnitt und dort auf die Abhangdecke um eine Langfeldleuchte begrenzen. Die Tiere wurden dabei nicht verletzt.
Als sich ein IFS-Gutachter später vor Ort auf die Suche nach der Brandursache machte, fand er die Überreste der Leuchte im Brandbereich auf dem Spaltboden. Anlauffarben an der Metallschiene wiesen auf einen Schadenschwerpunkt in dem Bereich hin, in dem der Starter montiert gewesen war. Das Bauteil selbst war nicht mehr vorhanden.
An einer Vergleichsleuchte aus einem benachbarten Stallabschnitt sah sich der Gutachter die elektrotechnischen Komponenten an: Im Inneren der Leuchte und insbesondere an den aus Messing gefertigten Kontaktstiften des Starters gab es Korrosionsspuren.
Das Spurenbild sprach für eine Brandentstehung durch einen erhöhten Übergangswiderstand in diesem Bereich. Dabei steigt die Temperatur an der Fehlerstelle immer weiter an, bis brennbares Material in der Umgebung entzündet wird.
Zu der massiven Korrosion an den Leuchten war es wegen der aggressiven Stallluft gekommen. Eine Elektroprüfung gemäß DGUV V3, bei der der sich anbahnende Schaden möglicherweise aufgefallen wäre, wurde nicht durchgeführt. (LME/is)