Nichtnutzung lockt Brandstifter an

Gelegenheit macht Brandstifter, wie wir aus Erfahrung wissen. Oft steckt hinter einer willentlichen Brandlegung kein ausgeklügelter Plan, sondern Frust und Unmut kombiniert mit der Möglichkeit zu zündeln.

So sind ungenutzte Gebäude weit häufiger betroffen als genutzte. In den zurückliegenden zwei Jahren hat sich die Nutzung vieler Gewerbeimmobilien und öffentlicher Gebäude stark verändert. Das IFS hat zahlreiche Brandstiftungen an solchen Objekten untersucht. Das Beitragsfoto zeigt den Gastraum eines Restaurants, das über einen längeren Zeitraum geschlossen war. Brandstifter hatten sich Zugang zu dem verwaisten Gebäude verschafft und an mehreren Stellen Feuer gelegt.

Die Polsterbank vor dem Fenster ist bis auf das Metallgerüst verbrannt. Dahinter ist die Fensterscheibe durch die Brandhitze geplatzt.
Die Polsterbank vor dem Fenster ist bis auf das Metallgerüst verbrannt. Dahinter ist die Fensterscheibe durch die Brandhitze geplatzt.

Besonders oft kam es zu Brandstiftungen in und an Schulgebäuden. Die Zahl der Brandlegungen in Erziehungseinrichtungen hat in den zurückliegenden Jahren ohnehin zugenommen, wie die IFS-Statistik zeigt. In jüngster Vergangenheit hat sich der Trend weiter verschärft. Mit Sicherheitstechnik und ein paar grundsätzlichen Regeln können Immobilien nach unserer Einschätzung zumindest vor den Gelegenheitsbrandstiftern effektiv geschützt werden.

So sollten keine leicht brennbaren Gegenstände direkt am Gebäude stehen. Insbesondere Mülltonnen sollten nicht frei zugänglich sein und außerdem so platziert werden, dass im Falle einer Brandstiftung die Flammen nicht auf das Gebäude übergreifen können. Einbruchsicherungen, Kameraüberwachung und Beleuchtung im Außenbereich helfen, potentielle Brandstifter abzuschrecken. (is)