Mehr Komfort – höheres Schadenpotential
Neues IFS-Spezial zur Verhütung von Leitungswasserschäden
Erst als sich im Erdgeschoss Schimmelbefall zeigte, wurde man darauf aufmerksam, dass es in dem betroffenen Wohnhaus eine Leckage in der Wasserleitung geben musste. Am Anschluss der Badewannenarmatur im Obergeschoss war eine flexible Schlauchverbindung undicht. Weil die Fehlerstelle innerhalb der Wannenverkleidung lag, wurde sie relativ lange nicht bemerkt. Als sie entdeckt wurde, war es hinter der Verkleidung bereits zu einem ausgeprägten Schimmelpilzwachstum gekommen, und die Raumluft war mit zum Teil gesundheitsgefährdenden Sporen belastet.
Leitungswasser- und in der Folge auftretende Durchfeuchtungsschäden verursachen seit Jahren steigende Kosten. Das ist kein Zufall. „Unsere Trinkwasserinstallationen haben sich während der vergangenen Jahrzehnte stark verändert“, sagt Dr. Thorsten Pfullmann. Zum Beispiel gebe es mehr Zapfstellen, so der IFS-Fachverantwortliche für Leitungswasserschäden. Viele Einfamilienhäuser und selbst Etagenwohnungen haben mehrere Bäder, und auch in der Küche gibt es neben der Spültischarmatur einen Wasseranschluss für die Geschirrspülmaschine und – wie unser Beispiel von Seite 2 zeigt – manchmal sogar für den Gefrierschrank. Das bedeutet selbstverständlich, dass mehr Leitungsmeter verlegt werden, mit Bögen, Steck- und Pressverbindungen – kurz gesagt: mit mehr Schadenpotential.
Eine breite Produktpalette von Materialien und Verbindungssystemen verlangt dem Installateur heute eine entsprechende Fachkenntnis ab. Auch darin liegt eine Ursache für die im Trend steigende Entwicklung von Leitungswasserschäden, wie zahlreiche Montagefehler zeigen.
Moderne Installationen – zeitgemäße Schadenprävention
Das Schadenausmaß wird vergrößert, wenn eine Leckage längere Zeit nicht bemerkt wird. Ursache hierfür ist, dass viele Undichtigkeiten in unzugänglichen Bereichen liegen. Wo früher „auf Putz“ verlegt wurde, wählt man heute einen „nicht sichtbaren“ Leitungsverlauf; Rohre verschwinden hinter einer Vorwandinstallation oder im Fußboden. In vielen Gebäuden ist der Heizkessel zudem von seinem traditionellen Platz im Keller ins Dachgeschoss gewandert, und so läuft im Schadenfall Wasser durch alle Etagen.
Nun ist all das aber kein Grund, mit modernen Installationen zu hadern. Denn auch die Schadenverhütung hat sich entwickelt und dem gestiegenen Risiko von Leitungswasserschäden eine Vielzahl von Möglichkeiten entgegenzusetzen. „Das beginnt schon bei der Planung“, sagt Pfullmann. Mit einer durchdachten Raumanordnung lassen sich Leitungslängen optimieren. Auch sollte man in dieser Phase die Zugänglichkeit der Rohrleitungen berücksichtigen, die später für eine Wartung oder Reparatur wichtig ist – „nicht sichtbar“ muss nicht zwangsläufig „unzugänglich“ bedeuten.
Neben der fachgerechten handwerklichen Ausführung ist eine regelmäßige Wartung der gesamten Installation wichtig. Gerade sie wird von vielen Hauseigentümern nicht ernst genommen. Gleichzeitig würde niemandem einfallen, das teure Auto ohne Inspektion zu fahren, bis es mit qualmender Motorhaube am Straßenrand steht.
Die moderne Leitungswasserinstallation bietet Komfort und Lebensqualität. Weil ihre Komplexität aber ein höheres Schadenrisiko mit sich bringt, muss sie auch unter dem Aspekt der Schadenverhütung und -begrenzung betrachtet werden. Das IFS hat deren Möglichkeiten – von der Planung bis zur „ersten Hilfe“ im Fall einer Leckage – zusammengefasst. Lesen Sie dazu unsere Sonderseite Leitungswasserschäden.