Kleine Ursache für große Brände

Die Feuerwehren warnen angesichts der Trockenheit eindringlich vor der Wandbrandgefahr durch Zigarettenkippen. Dieses Brandrisiko besteht auch direkt am Haus, wie das IFS aus zahlreichen Untersuchungen weiß.

Pflanzenerde besteht zu einem großen Teil oder sogar vollständig aus Torf, und das ist ein klassischer Brennstoff. Wird eine noch glimmende Zigarette zum Beispiel im Balkonkasten entsorgt, kann das leicht einen Glimmbrand verursachen. Ein auf diese Weise entstehender Brand bleibt oft über Stunden, manchmal sogar tagelang unentdeckt, bevor er sich schließ-lich rasch ausbreitet.

Bei Experimenten im Brandversuchshaus des Institutes dauerte es über vier Stunden, bis es in der Pflanzenerde zu einer starken Rauchentwicklung und kurz darauf zu einem schnell anwachsenden Flammenbrand kam. Diesen Verlauf sehen wir auch bei Wohnungs- und Hausbränden immer wieder: Am Abend wird auf dem Balkon noch eine Zigarette geraucht, und mitten in der Nacht muss die Feuerwehr anrücken.

Noch glimmende Zigarettenkippen sind eine häufige Brandursache, die nach unserer Erfahrung allerdings als Risiko kaum erstgenommen wird. Die hohen Temperaturen der Kippen, durch die problemlos Materialien in der Umgebung in Brand gesetzt werden können, werden unterschätzt, ebenso wie die Beharrlichkeit, mit der Zigaretten brennen. Meist sind sich die Betroffenen sicher, die Kippe wirklich ausgedrückt zu haben.

Darum gilt: Zigarettenkippen gehören in einen Aschenbecher oder einen anderen feuerbeständigen Behälter. Auf keinen Fall dürfen sie bei der derzeitigen Trockenheit arglos in die Landschaft geworfen werden. (is)

Das Video zum Brandversuch