Starker Schimmelpilzbefall in den unteren Wandbereichen

Fachbetrieb für Gartenbau installiert Trinkwasserleitung

Eine neu gebaute Kindertagesstätte war noch kein Jahr in Betrieb, als dem Hausmeister auffiel, dass die Wasseruhr permanent lief – es musste eine Leckage geben. Die Einrichtung hatte neben der Sanitärinstallation auch eine Außenwasseranlage erhalten. Da die Undichtigkeit zunächst im Außenbereich vermutet wurde, öffnete man deren Absperrventil nur noch während der Nutzungszeiten. Drei Monate später waren die Innenwände des Gebäudes zum Teil massiv mit Schimmel bewachsen; aus dem Fußboden stieg Feuchtigkeit auf.

Starker Schimmelpilzbefall in den unteren Wandbereichen
Starker Schimmelpilzbefall in den unteren Wandbereichen

Bei einer Leckageortung wurde schließlich der Ausgangspunkt des Schadens gefunden: Die undichte Klemmverbindung gehörte zwar zur Außenwasseranlage, lag aber nicht draußen, sondern im Gebäude. Die Untersuchung des betroffenen Leitungsabschnitts förderte einen Installationsfehler zutage, der recht häufig gemacht wird. Betrachten wir zunächst die beteiligten Komponenten: Ein Kunststoffrohr sollte hier mit der gebäudeseitigen Trinkwasserinstallation über eine Klemmverbindung verbunden werden. Dafür muss das Rohr bis zum Anschlag in die Klemmverbindung eingeschoben werden. Eine kraftschlüssige Verbindung entsteht durch eine Überwurfverschraubung, in der sich eine O-Ringdichtung und ein Klemmring befinden. Wird die Überwurfverschraubung angezogen, so wird der Klemmring zusammengedrückt und „krallt“ sich in das eingeschobene Kunststoffrohr.

Dichtigkeitsprüfung mit Druckluft im Wasserbad: Die Klemmverbindung ist undicht.
Dichtigkeitsprüfung mit Druckluft im Wasserbad: Die Klemmverbindung ist undicht.

Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nur, wenn das Rohrstück weit genug eingeschoben wird. Um Installationsfehler zu verhindern, führt der Hersteller die einzelnen Schritte in der Montageanleitung auf: „Schneiden Sie das Rohr im rechten Winkel ab und fasen Sie es an“, ist da zu lesen. Auf dem Bild links ist zu sehen, dass der Monteur schon diese erste Anweisung nicht ernst genommen hat. „Markieren Sie die Einschubtiefe. Rohr bis zum Anschlag in die Verschraubung einschieben. Stellen Sie sicher, dass das Rohr über das Dichtelement eingeschoben ist“, heißt es weiter. Auch diese klaren Aussagen halfen nicht; das Rohrende wurde nicht weit genug eingeschoben, und eine dauerhaft dichte Verbindung nicht hergestellt. Fehler dieser Art hat das IFS auch bei der Arbeit von Fachleuten schon häufig festgestellt. In diesem Fall aber war es ein Betrieb für Gartenbau, der die Leitung installiert hatte. Beim Bau der Kindertagesstätte wurde eine Fachfirma mit der Ausführung der Sanitärinstallation beauftragt und ein Fachbetrieb für Gartenbau mit der Ausführung der Gartenanlage – inklusive der Außenwasserleitungen. Diese führten zum Teil auch ins Gebäude.

Das Rohr (1) war nicht bis zum Anschlag (rote Pfeile) in das Fitting eingesteckt. An einem Vergleichsrohrstück (2) ist die Abweichung der Einstecktiefe deutlich zu erkennen.
Das Rohr (1) war nicht bis zum Anschlag (rote Pfeile) in das Fitting eingesteckt. An einem Vergleichsrohrstück (2) ist die Abweichung der Einstecktiefe deutlich zu erkennen.