Explosionen in der Drogenküche
Kurz nach einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus tauchte der Mieter der betroffenen Wohnung auf seinem Balkon auf. Obwohl es nun in der Wohnung brannte, lief er noch einmal hinein. Dann gab es eine zweite Explosion, und der Mann musste einsehen, dass er gegen die Flammen allein nichts ausrichten konnte. Die Feuerwehr löschte den Brand im ersten Stock des Hauses, und später begaben sich zwei Brandursachenermittler des IFS auf die Suche nach der Schadenursache.
Die Spuren in der Wohnung zeigten, dass die Explosionen vom Schlafzimmer ausgegangen waren. Der kleine Raum war fast vollständig ausgebrannt. Allerdings konnten darin noch diverse Gegenstände sichergestellt werden, die sich zur Verarbeitung von Drogen eignen. Unter anderem lagen im Brandschutt 30 Dosen mit Feuerzeuggas; eine davon war aufgeplatzt. Anhand der Schäden, der Schadenschilderungen von Zeugen und der Gegenstände in der Wohnung konnten die Sachverständigen nachvollziehen, was sich am Schadentag zugetragen hatte:
Der Mieter hatte Feuerzeuggas benutzt, um in seinem Schlafzimmer Drogen zu verarbeiten. Dabei entstand in dem Raum ein Gas-Luft-Gemisch, das schließlich entzündet wurde. Dafür genügt schon der Schaltfunke eines elektrischen Gerätes oder des Lichtschalters. Nach der ersten Explosion entstand ein Feuer im Schlafzimmer. Durch die Brandhitze platzte eine der Gasdosen, und das austretende Gas führte zur zweiten Explosion. Das IFS untersucht immer wieder Brände, die mit Drogen im Zusammenhang stehen. Lesen Sie dazu auch unseren Reportbeitrag (https://www.ifs-ev.org/wenn-es-schon-vor-dem-rauchen-qualmt/)