Ein Herz in Flammen

Die ersten Gäste waren zu einer Geburtstagsfeier eingetroffen, als man beunruhigende knisternde Geräusche hörte…

Auf der Suche nach der Quelle lief der Gastgeber aus dem Wohnzimmer die Treppe hinauf ins ausgebaute Dachgeschoss. Auf dem Holztisch dort erwartete ihn eine außer Kontrolle geratene Überraschung.

Sein Freund hatte 200 Teelichter zu einem Herzen zusammengestellt – und das stand in Flammen. Mit einem Feuerlöscher gelang es, den Brand auf dem Tisch zu löschen. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte das Feuer bereits die Zimmerdecke entzündet und die Flammen breiteten sich über den Dachstuhl aus.

Über dem Tisch haben die Flammen auf die Zimmerdecke und den Dachstuhl übergegriffen.
Über dem Tisch haben die Flammen auf die Zimmerdecke und den Dachstuhl übergegriffen.

Kein Grund für Spott und Häme: Der junge Mann, der hier seinen Freund überraschen wollte, ist nicht der erste, der das Brandpotential von Teelichtern unterschätzt hat. Die kleinen Lichter kommen in ihren Aluschälchen sicher und harmlos daher. Tatsächlich bergen sie gewisse Risiken.

Die Aluminiumschälchen werden so heiß, dass sie eine brennbare Unterlage entzünden können. Wenn mehrere Teelichter dicht zusammenstehen, kommt es außerdem zum Wärmestau, und der flüssige Brennstoff kann flächig in Brand geraten. Das kann auch passieren, wenn ein Streichholz in das Schälchen gelegt wird und als zweiter Docht fungiert. Dann kann eine hohe Stichflamme aus dem Teelicht emporschießen.

Die Tischplatte trägt Brandspuren in Herzform.
Die Tischplatte trägt Brandspuren in Herzform.

Teelichter müssen daher immer auf einer nicht brennbaren Unterlage stehen, weit genug von brennbaren Gegenständen entfernt und so weit weg von anderen Teelichtern, dass die entstehende Wärme abgeführt werden kann.

Beim Löscheinsatz am Geburtstag lief auch noch Wasser in den Keller des Hauses. Der Schaden am Gebäude war enorm. An manche Partys denkt man lange zurück. (is)