
Drucklose Speicher unter Leitungsdruck
Der Fußboden der Werkhalle des hier betroffenen Unternehmens stand zum größten Teil unter Wasser, nachdem in der Mitarbeiterküche ein Kleinspeicher geplatzt war. Es war bereits der zweite Kleinspeicher innerhalb weniger Wochen, den dieses Schicksal ereilte, und beide Geräte hatte der Chef selbst installiert. Nun sollte ein IFS-Gutachter herausfinden, was schief gelaufen war.

Bei beiden Geräten hatte sich der Innenbehälter durch einen zu hohen Druck von innen verformt und war schließlich aufgeplatzt. Vor genau diesem Schadenbild stehen IFS-Gutachter immer wieder, und die Ursache findet sich in der Regel beim Blick auf die Armatur: Kleinspeicher wie der oben abgebildete werden drucklos betrieben. Für ihren Anschluss benötigt man eine Niederdruckarmatur mit drei Anschlussschläuchen.

Auch die Armatur, die der Versicherungsnehmer in diesem Fall benutzt hatte, war mit drei Anschlussschläuchen ausgestattet. Doch es handelte sich um eine gewöhnliche Druckarmatur, die außer dem Warm- und Kaltwasseranschluss einen Schlauch zum Anschluss eines externen Gerätes etwa eines Geschirrspülers hatte. Auf diese Weise angeschlossen, stand der Kleinspeicher unter Leitungsdruck, und diesem konnte er nicht dauerhaft standhalten. Auf den Typenschildern der beiden defekten Geräte war der Betriebsdruck mit 0 bar angegeben, und beide Geräte trugen auf dem Gehäuse ein Schild mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit einer Niederdruckarmatur.
