Die Zündkerzen nicht vergessen

Im Betriebsraum für das Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) seines Betriebes war alles wie gewöhnlich, als ein Landwirt am Vormittag kurz hineinschaute. Eine Stunde später sah seine Frau Rauch, der aus dem Gebäude quoll.

Die Feuerwehr war rasch zur Stelle und konnte den Brand eingrenzen. Es hatte ausschließlich einen kleinen Bereich hinter der Eingangstür im Betriebsraum und den Katalysator des BHKW erwischt. Letzteren allerdings mit beeindruckendem Ausmaß: Das Gehäuse aus massivem Stahl war großflächig geschmolzen und teilweise herabgetropft.

Im Katalysator war es zum Durchzünden nicht verbrannter Brenngase gekommen. Das kann passieren, wenn die Brennstoffgase im eigentlichen BHKW nicht vollständig verbrannt werden.

Ursache dafür waren alte Zündkerzen, wie die Untersuchung zeigte. Das Baujahr war darauf zwar nicht mehr zu erkennen, doch es lag zweifellos schon eine Weile zurück. Bei einem Probelauf entstanden Lichtbögen an der Außenseite und wiesen auf Beschädigungen an mehreren Zündkerzen hin. Eine sichere, betriebskonforme Zündung des Gas-Luftgemisches war so nicht gewährleistet.

Von außen waren diese Schäden nicht erkennbar; im normalen Betrieb wären sie auch kaum zu hören gewesen. Dem Landwirt hätte also nichts auffallen können.

Dem Fachmann, der die Anlage installiert und noch ein halbes Jahr zuvor generalüberholt hatte, hätten die alten Zündkerzen bei dieser Arbeit hingegen nicht entgehen dürfen. Das Überprüfen der Zündkerzen ist Standard bei jeder Wartung, und sie gehören zu den Bauteilen, die am häufigsten gewechselt werden müssen. (is)