Brandschaden wird erst nach fünf Jahren entdeckt

Die Grundsanierung einer Sporthalle lag fünf Jahre zurück, als in der Heizungsanlage ein Druckverlust festgestellt wurde. Bei der Leckageortung stieß man auf eine defekte Heizungsleitung. Das C-Stahlrohr war von außen korrodiert. Der betroffene Abschnitt lag im Fußbodenaufbau des Erdgeschosses, im Bereich der Sanitärräume. Diese wurden nach Angaben der Betreiber lediglich bei größeren Veranstaltungen genutzt und waren im gewöhnlichen Betrieb verschlossen. Das erklärte, warum sich der Schaden, der hier zutage treten sollte, nicht schneller entwickelt und gezeigt hatte.

Die Korrosion der Heizungsleitung war die Folge eines Austritts von Abwasser aus der Leitung, die in einer Trockenbauwand zwischen der Damen- und der Herrentoilette lag. Auf dem ersten Foto ist die Wand mit geöffnetem unteren Abschnitt zu sehen. Es fällt auf, dass das rot verkleidete Abflussrohr am zweiten der insgesamt vier Abflüsse fehlt. Wie der IFS-Gutachter feststellte, war das Rohr bereits fünf Jahre zuvor bei der Neuerrichtung der Sanitärräume verbrannt. Bei den Arbeiten damals wurden unter anderem Bitumenschweißbahnen aufgebracht, wie sie auf dem dritten Bild zu erkennen sind. Dabei muss das Dämm-Material des Rohres am 2. Abfluss in Brand geraten sein. Der Rohrabschnitt verbrannte, und Abwasser konnte austreten.

Am vierten Abfluss ist das Rohr vorhanden, wie das Foto zeigt, doch der Gutachter entdeckte daran zwei Schmelzspuren, die seine These bestätigten: Dem zweiten und vierten Abfluss war gemein, dass das Rahmenprofil der Trockenbauwand am Boden in diesen Bereichen jeweils 20 cm unterbrochen war. Dadurch gab es einen kleinen Spalt, durch den während der Schweißarbeiten die Flamme in den Wandaufbau gelangen und die Abflussdämmung entzünden bzw. beschädigen konnte.