An der Außenwand sind die Löcher für die Stabheizungen zu sehen.

Elektriker in der Klemme

Bei Elektroinstallationen kann eine kleine Schummelei oder Ungenauigkeit schlimme Folgen haben. In diesem Fall kam es zu einem Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses. Das Außenmauerwerk sollte getrocknet werden. Mitarbeiter einer Firma für Bausanierung hatten bereits Löcher für Stabheizungen gesetzt. Derweil installierten Mitarbeiter eines Elektrofachbetriebes, ausgehend vom Schaltschrank im Keller, eine provisorische Stromversorgung für die Heizstäbe. Kurz nachdem diese in Betrieb genommen wurde, fiel in der Wohnung einer Mieterin der Strom aus. Sie informierte einen der Handwerker, der daraufhin in den Keller ging und ein Feuer im Zählerschrank bemerkte. Der Mann konnte die Flammen nicht selbst löschen, und im Zuge des Brandes kam es obendrein zu einem Wasserrohrbruch.

An der Außenwand sind die Löcher für die Stabheizungen zu sehen.
An der Außenwand sind die Löcher für die Stabheizungen zu sehen.

Ein IFS-Gutachter sollte die Ursache des Schadens ermitteln. Vor Ort konnte er erkennen, in welchem Bereich des Zählerschrankes das Feuer entstanden war. Die Polizei hatte die entsprechenden elektrotechnischen Komponenten bereits ausgebaut und übergab sie dem Gutachter für die weitere Untersuchung im Labor. Aus dem Schadenbild und den Angaben, die er erhalten hatte, konnte er mit Sicherheit schließen, dass es nicht zu einer Überlastung der provisorischen Stromversorgung gekommen war. Im Hinblick auf die maximale Stromaufnahme der Heizstäbe war sie ausreichend dimensioniert. In die Klemme gerieten die Elektriker aber durch Platzmangel.

Die direkten Brandschäden sind auf den Schaltschrank im Keller begrenzt.
Die direkten Brandschäden sind auf den Schaltschrank im Keller begrenzt.

Im Bild links ist ein Neozed-Sicherungselement aus dem Brandschwerpunkt im Schaltschrank zu sehen. Die Einspeiseleitung der provisorischen Stromversorgung wurde über Gabelkabelschuhe an die Rahmenklemmen des Elements angeschlossen. Allerdings ließ die Bauart der Klemmen den Anschluss der Kabelschuhe nur über einen der beiden Kontaktzinken der Gabel zu. Bei dieser zurechtgemogelten Befestigung handelte es sich um einen schwerwiegenden Installationsfehler. Durch den angeschlossenen Gabelzinken floss ein unzulässig hoher Strom, und die Klemmstelle erwärmte sich. Schon nach relativ kurzer Zeit war die Temperatur so weit angestiegen, dass brennbares Material in der Umgebung entzündet wurde.

Großaufnahme des Neozed-Elements, an das die Außenleiter der Einspeiseleitung angeschlossen waren; ein Gabelkabelschuh (Kreis) kann hier nur über einen Zinken der Gabel angeschlossen werden (Pfeil).
Großaufnahme des Neozed-Elements, an das die Außenleiter der Einspeiseleitung angeschlossen waren; ein Gabelkabelschuh (Kreis) kann hier nur über einen Zinken der Gabel angeschlossen werden (Pfeil).