Brandgeruch aus dem zweiten Stock
Keine Stunde nachdem sie das Haus verlassen hatte, wurde eine Frau von ihrem Nachbarn angerufen. Ein ungewöhnlicher Geruch komme aus ihrer Eigentumswohnung, berichtete dieser, und der Rauchmelder schlage Alarm. Ein anderer Nachbar hatte einen Schlüssel zu der Wohnung, öffnete die Tür und schloss sie klugerweise direkt wieder, denn die Räume waren bereits stark verqualmt. Es gelang der Feuerwehr, den Wohnungsbrand auf die Küche einzugrenzen. Allerdings wurden auch die anderen Räume durch Ruß- und Rauchgaskondensate stark verunreinigt.
Im Mittelpunkt des Feuers hatte der Kühlschrank gestanden. Im Zuge der Löscharbeiten hatten die Einsatzkräfte den Schuldigen auf den Balkon gebracht, wo er später von einem IFS-Gutachter in Augenschein genommen wurde. Das Schadenbild an dem Gerät verriet, dass der Brand im Kompressorraum, also im unteren, hinteren Bereich entstanden war. Der Gutachter asservierte die elektrischen Komponenten, die hier ein Feuer verursachen konnten, für eine detaillierte Untersuchung im Elektrolabor.
Dabei stieß er auf einen defekten Kondensator, von dem der Schaden an dem 15 Monate alten Kühlschrank ausgegangen war. Knapp ein Drittel der vom IFS untersuchten Gebäudebrände entsteht durch Elektrizität, und ein erheblicher Anteil davon durch „weiße Ware“. In unserem Ranking der Brandverursacher belegen Kühlschränke Platz zwei hinter Wäschetrocknern. Dass diese Großgeräte in der Regel die unbeliebten vorderen Plätze belegen, ist kein Zufall, wie wir in einem Reportbeitrag erklären: LINK https://www.ifs-ev.org/waeschetrockner-brennen-am-haeufigsten/