Auf anerkannte Prüfsiegel achten

Bei Messingbauteilen in Trinkwasserleitungen ist eine gute Produktqualität unerlässlich

An diesem Eckventil ist das Ventil-Kopfstück aus Messing gebrochen.
An diesem Eckventil ist das Ventil-Kopfstück aus Messing gebrochen.

Zahlreiche Leitungswasserschäden entstehen durch Brüche an Messingbauteilen. Bei einem Großteil davon ist Spannungsrisskorrosion die Ursache. Auch bei dem oben abgebildeten Eckventil ist das Ventil-Kopfstück aus Messing aus diesem Grund umlaufend abgebrochen. Die Folge war ein erheblicher Wasser­austritt unter dem Spültisch in einer Küche. In der Juni-Ausgabe haben wir die Laboruntersuchung von Messingbauteilen und den Nachweis von Spannungsrisskorrosion erklärt. Das Material ist anfällig für diese Art der Korrosion, und das wirft zwei Fragen auf: Warum wird es in Trinkwasserinstallationen überhaupt eingesetzt, und wie lassen sich Schäden verhindern?

Als Messing bezeichnet man metallische Verbindungen aus Kupfer und Zink. Die Eigenschaften einer solchen Legierung sind überzeugend. Der Werkstoff lässt sich gut verarbeiten und ist außerdem kostengünstig. Bleibt die Anfälligkeit für Spannungsrisskorrosion. Das Material kann heute in so guter Qualität hergestellt werden, dass diese Schwäche in den Hintergrund tritt. Bricht oder reißt ein Bauteil wie das eingangs erwähnte Eckventil, dann ist dies in der Regel auf einen Installationsfehler oder auf einen Produktmangel zurückzuführen.

Erstere können gute Installateure vermeiden. „Wie Elektroinstallationen gehören auch Trinkwasserinstallationen in die Hände von Fachleuten“, sagt Dr. Thorsten Pfullmann, der im IFS Fachverantwortlicher für Leitungswasserschäden ist. Für die Qualität des Werkstoffs hat die Gütegemeinschaft Messing-Sanitär Parameter definiert, etwa die Werkstoffhärte und die Zusammensetzung der Legierung. Das Siegel einer anerkannten Prüfstelle – zum Beispiel des DVGW – steht dafür, dass diese Anforderungen und damit die Regeln der Technik eingehalten werden, wie es die Trinkwasserverordnung fordert. Einige Produkte aus dem Baumarkt und vom Discounter tragen noch nicht einmal eine Herstellerkennzeichnung. Wer Schäden an der Trinkwasserinstallation verhindern will, setzt auf Qualität.