Nicht nur den Efeu verbrannt
Immergrün und robust ziert der Efeu hierzulande manch karge Häuserwand. Mühe verursacht er erst, wenn man ihn wieder loswerden will, denn die Haftwurzeln des Klettergewächses verankern sich im Mauerwerk. Abflämmen, rät da der Fachmann. Wer aber mit dem Gasbrenner auf die Fassade losgeht, der achte darauf, was die Flammen treffen. Der hier geschildete Brandschaden ist nicht der erste seiner Art, den das IFS untersucht hat.
Arbeitsgeräusche weckten am Schadentag die Bewohnerin eines Einfamilienhauses. Sie stand auf und ging ins Bad. Als sie wieder ins Schlafzimmer kam, nahm sie Rauch und Brandgeruch wahr. Kurz darauf klingelte es an der Tür Sturm. In Vorbereitung auf einen neuen Fassadenanstrich hatte ein Mitarbeiter der beauftragten Malerfirma am Morgen damit begonnen, den üppigen Efeubewuchs am Haus abzuflämmen. Dabei war das Dach in Brand geraten.
Die Ausbruchsstelle des Feuers lokalisierte ein IFS-Gutachter später am Dachüberstand unmittelbar über der Fassade. An den Haftwurzeln der Pflanze konnte man sehen, dass sie an der Außenwand ganz nach oben geklettert war. In einem solchen Übergangsbereich zu brennbaren Materialien ist besondere Vorsicht geboten. Beim Arbeiten mit offener Flamme müssen brennbare Bauteile abgedeckt werden. Generell sind beim Abflämmen von Klettergewächsen die üblichen Sicherheitsmaßnahmen für feuergefährliche Arbeiten zu berücksichtigen, wie sie zum Beispiel für Schweißarbeiten gelten. Dazu zählen neben dem Entfernen und Abdecken brennbarer Materialien auch das Bereitstellen geeigneter Löschmittel und einer Brandwache, die den Arbeitsbereich auch nach Beendigung der Arbeiten noch über einen ausreichenden Zeitraum kontrolliert, bis eine Brandentstehung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist.