Vor dem Fenster reichen die Brandzehrungen bis auf den Boden (Pfeil).

Ein Stein flog durchs Fenster

Am späten Abend geht eine Meldung bei der Feuerwehr ein: Brand in einem Wochenendhaus. Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintreffen, schlagen bereits Flammen aus einem Fenster. Im Zuge der Löscharbeiten müssen die Feuerwehrleute eine Wand des kleinen Gebäudes einreißen. Es gelingt ihnen aber, das Feuer im Wesentlichen auf einen Raum einzugrenzen. Dort beginnt später die Brandursachenermittlung des IFS.

Vor dem Fenster reichen die Brandzehrungen bis auf den Boden (Pfeil).
Vor dem Fenster reichen die Brandzehrungen bis auf den Boden (Pfeil).

Auf dem Bild oben ist eine Stelle unter dem Fenster markiert. Nur in diesem Bereich reichen die Brandzehrungen bis auf den Fußboden hinab. Die unbeschädigte Holzvertäfelung im übrigen Raum hebt diesen Brandschwerpunkt geradezu hervor. Ganz in der Nähe liegt auf dem Boden ein großer Stein, wie das zweite Foto zeigt, das der Gutachter von außen durch das zerstörte Fenster aufgenommen hat. Unterhalb des Fensters fand er die Glassplitter der Scheibe. Sie waren auf der Unterseite nicht mit Rauchgasablagerungen belegt. Jemand hatte vor dem Brandausbruch von außen die Scheibe mit dem Stein eingeworfen.

Blick von außen durch das Fenster: Im Raum liegt ein großer Stein.
Blick von außen durch das Fenster: Im Raum liegt ein großer Stein.

Die stark verkohlten Holzbalken auf der rechten Fensterseite verraten außerdem, dass es dort einen besonders intensiven Abbrand gegeben hat. Mit der vorhandenen Brandlast kann dies nicht erklärt werden. Um das entstandene Schadenbild zu erzeugen, muss dort eine brennbare Flüssigkeit verschüttet worden sein. Die Untersuchungsergebnisse belegen in diesem Fall eindeutig, dass jemand in das Häuschen eingebrochen und dort Feuer gelegt hatte. Den Brandstifter zu finden, ist die schwierige Aufgabe der Polizei.

Auf der rechten Fensterseite ist das Holz stark verbrannt (Pfeile).
Auf der rechten Fensterseite ist das Holz stark verbrannt (Pfeile).